Die Karnevalszüge finden statt
Trotz der Angst vor Terroranschlägen stehen die Züge in Mettmann und Erkrath nicht infrage. Lkw sollen die Zufahrten zu den Zugwegen versperren.
Mettmann/Erkrath/Wülfrath. Die Bilder des Sattelschleppers, der von einem Attentäter gesteuert vor wenigen Wochen in eine Menschenmenge auf einem Berliner Weihnachtsmarkt raste, sind vielen immer noch präsent. Viele Städte reagieren angesichts der neuen Sicherheitslage und verschärfen ihr Sicherheitskonzept für die anstehenden Karnevalsumzüge. In der Landeshauptstadt Düsseldorf beispielsweise werden große, mit Bauschutt gefüllte Container dafür sorgen, dass schwere Lkw nicht in eine Menschenmenge hineinfahren können.
Nathalie Villière, Stadt Mettmann
Und wie sieht es mit der Sicherheit in Mettmann, Erkrath und Wülfrath aus? „Die Polizei hat wie in jedem Jahr mit den Veranstaltern gesprochen und ein Sicherheitskonzept aufgestellt“, sagt Sprecher Ulrich Löhe. Es sei klar, dass in diesem Jahr besonderer Wert auf das Sperren von Straßen gelegt werde. „Wie das genau in den einzelnen Städten aussieht, das werden wir im Vorfeld nicht genau sagen“, führt Löhe aus. Schließlich wolle man niemandem die Zugangswege öffentlich aufzeigen.
Löhe warnt eindringlich vor Panikmache und wünscht sich, dass die Leute unbeschwert und fröhlich Straßenkarneval feiern. Doch so unbeschwert und fröhlich sind die Organisatoren der Umzüge im Vorfeld schon nicht mehr. In Hilden sind etwa 6000 Euro zusätzlich für Sicherheitsmaßnahmen nötig. Noch weiß keiner, wer dafür aufkommen soll.
In Erkrath gibt sich Gabi Bunk, Präsidentin der Karnevalsgesellschaft „Die Letzten Hänger“, ungewöhnlich wortkarg, wenn es um das Thema Karnevalszug geht. Nur so viel: „Der Zug findet auf jeden Fall am Samstag, 18. Februar, statt“, sagt Bunk.
Hinter den Kulissen brodelt es aber in dieser Woche gewaltig. Dem Vernehmen nach soll das Ordnungsamt in Erkrath die Genehmigung für den Zug wieder zurückgezogen haben — und zwar so lange, bis die von der Polizei geforderten Sicherheitsauflagen erfüllt sind. Die Polizei verlangt aber nicht, dass in Erkrath Container mit Bauschutt aufgestellt werden. Möglicherweise können auch große Lkw vom THW oder von der Feuerwehr die Zufahrt zum Zugweg versperren.
Eine ganz ähnliche Lösung wird es aller Voraussicht auch in der Kreisstadt Mettmann geben. Das „Fest Komitee Karneval Mettmann“ (FKK) lädt zum großen Karnevalsumzug für Samstag, 25. Februar, ab 14.30 Uhr ein. Nathalie Villière von der Stadt Mettmann bestätigt, dass es ein Sicherheitskonzept gebe, dass in den nächsten Tagen unterschrieben wird. „Der Zug in Mettmann findet trotz Auflagen auf jeden Fall statt“, sagt Nathalie Villière.
Gute Nachrichten für Karnevalsfans gibt es auch aus Wülfrath, wo traditionell am Rosenmontag der Zug durch Rohdenhaus zieht. „Wir haben nur zwei Zufahrten und die werden wir beiden absperren“, sagt Elvira Jansen, die den Zug seit 1975 mitorganisiert.