„Die meisten Busse fahren leer“
Die Mettmanner Nordstraße liegt auf der Route mehrerer Buslinien. „Zu viele“, sagt Anwohnerin Maria Elbracht.
Mettmann. Die Nordstraße ist sowohl aus Richtung Jubiläumsplatz als auch aus Metzkausen kommend eine viel befahrene Straße. Dieser Umstand ist jedoch nicht verwunderlich, da sie zum Stadtkern und in Richtung anderer Ortsteile und in die Nachbarstädte führt. Maria Elbracht wohnt am Anfang des Borner Wegs, der an der Nordstraße liegt. Bereits seit einiger Zeit stören sie allerdings die fünf Buslinien (O 10, O 13, 748, 749, SB 68), die in regelmäßiger Taktung die Nordstraße befahren. „Ich beobachte seit längerem, dass die meisten Busse schwach besetzt bis leer fahren“, erklärt sie.
Neben dieser Beobachtung gibt sie auch zu bedenken, dass die Anne-Frank-Schule am Borner Weg zum Sommer geschlossen wird und dementsprechend keinen Bedarf an öffentlichen Verkehrsmitteln mehr hat. Für Maria Elbracht stellt sich daher die große Frage, „ob diese Vielzahl von Buslinien für diese Strecke noch nötig ist“.
Die Antwort darauf ist recht eindeutig, da der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) eine Angebotsplanung ist, die eine Verlässlichkeit aufweisen muss. „Es können nicht ,mal eben so’ Änderungen der Fahrpläne herbeigeführt werden“, erklärt Thomas Lekies, Sprecher der Mettmanner Stadtverwaltung. Denn Mettmann verfügt über ein gut verknüpftes System von Regionallinien (Busse mit der Anfangszahl 7 und SB 68) und vier Ortsbuslinien, die zudem den Anschluss an die S-Bahn-Haltestellen ermöglichen.
Die Zuständigkeit für die Ortsbuslinien liegt bei der Stadt und die der Regionallinien beim Kreis, der den Bedarf sowie den Nahverkehrsplan für das Gebiet aufgestellt hat. Die jetzige Taktung der Buslinien ist das Ergebnis dieser Bedarfsermittlung: Die Linien O 10, 748 und SB 68 fahren stündlich, die O 13 zu Hauptverkehrszeiten 20-minütig und die 749 halbstündlich. „Wenn man die Taktfrequenzen betrachtet, ist die Ausdünnung der Linien eher theoretischer Natur“, sagt Thomas Lekies. Wirklich häufig fährt nur die O 13, diese ist aber auch die am stärksten frequentierte Buslinie im Gebiet und nur in den Nebenverkehrszeiten schwächer besetzt. Zudem beschäftigt Maria Elbracht auch die Schadstoffbelastung an der Nordstraße, da sie vermutet, „dass die Belastung durch weniger Linien oder eine andere Taktung erheblich sinken könnte“.
Für die Feinstaubreduktion wäre jedoch eine größere Nutzung des ÖPNV und eine deutliche Verringerung der Pkw-Fahrten wesentlich erfolgversprechender.