Eine Ausstellung über das Komponistenviertel
Evi Claßen initiierte Musiker-Schau in Mettmann-Süd.
Mettmann. In der neuen Begegnungsstätte am Vogelskamp gab es nun den zweiten Teil der Ausstellung über die Komponisten zu sehen, die den Straßen in Mettmann-Süd den Namen gaben. Evi Claßen, Initiatorin der Ausstellung, ließ es sich nicht nehmen, diese musikalisch zu begleiten.
Als ehemalige Musiklehrerin am Konrad-Heresbach-Gymnasium fand sie einen pädagogischen Faden und veranstaltete mit dem Flötenensemble von Markus Diehl ein heiteres Komponisten-Raten: Natürlich erkannten die Gäste die Kleine Nachtmusik von Mozart oder auch die Träumereien von Schumann. Mit dem Lied ohne Worte von Felix Mendelssohn-Bartholdy initiierte Evi Claßen eine Diskussion darüber, dass dieser große Komponist bei der Namensgebung der Straßen vermisst wird. Vielleicht war den Stadtvätern und -müttern der Name zu lang, aber hätte es diesen genialen Musiker des 19. Jahrhunderts mit seiner Verehrung für Johann Sebastian Bach nicht gegeben, wäre dieser vielleicht im Dunkel der Historie stecken geblieben.
Wie Mendelssohn war auch Robert Schumann Städtischer Musikdirektor in Düsseldorf. Das Wohnhaus der Familie Schumann ist in der Karlstadt noch zu besichtigen, und die Musikhochschule trägt seinen Namen. Evi Claßen hat in Wien den Zentralfriedhof besucht und dort die Denkmäler und Grabstätten von Mozart, Beethoven, Johann Strauss, Brahms und vieler anderer fotografiert und die Ausstellung ihrer Schüler von 1990 damit ergänzt und bereichert.
Beim Rundgang entfuhr ihr plötzlich: Heute vor 340 Jahren ist Vivaldi geboren. Der ist wie Mendelssohn in Süd auch nicht vertreten, sein Wirken aber ging weit über seine Künste als Komponist hinaus. Er war der erste Feminist, möchte man sagen, denn er gründete in Venedig eine Musikschule nur für Mädchen.