Eine Gemeinde für alle Bezirke
Das evangelische Gemeindehaus soll am 1. Dezember seinen Betrieb aufnehmen.
Mettmann. Regelmäßig trifft sich die Evangelische Kirche Mettmann zu Gemeindeversammlungen. Beim Treffen am Freitagabend in der Donaustraße, das Pfarrer Klaus Schilling in seiner Begrüßung unter das Motto „Wir sind Tempel des lebendigen Gottes“ stellte, standen wieder einmal Zahlen im Mittelpunkt.
An 12 228 Gemeindeglieder wurde ein Fragebogen herausgeschickt. „Vor allem die Auswertung war eine ziemliche Herausforderung“, sagte Reinhard Kliss, Presbyter der Gemeinde Metzkausen und für diese Datenerhebung mitverantwortlich. Ab zehn Prozent Rücklauf dürfe eine solche Umfrage als repräsentativ gelten. „Wir hatten 13 Prozent. Wirklich aussagekräftig sind die Werte aber erst nach einer zweiten Umfrage. Denn dann hat man Vergleichszahlen.“
Aufgeteilt in acht Areale wurden die einzelnen Gemeindegebiete betrachtet. Ergebnis war so zum Beispiel: 90 Prozent der Befragten schätzen den Gemeindebrief als „wichtiges Medium“. Da könne man nun durchaus überlegen, den Gemeindebrief zu erweitern oder zu stärken, wurden gleich Anschlussüberlegungen präsentiert.
In der Altersgruppe der 13 bis 22-Jährigen gibt es kaum Gottesdienstgänger, wohingegen die plusminus 45-Jährigen regelmäßig solche Veranstaltungen besuchten. „Die Kirchen sind immer dann voll, wenn ein besonderes Event ist“, fasste Pfarrer Schilling zusammen. Die Frage, die sich alle gemeinsam stellen, lautet: Wie können wir die Menschen besser erreichen? „Das Thema „Gottesdienste“ ist ein sensibles Feld“, führte Pfarrerin Siegrid Geiger aus. „Das Presbyterium versucht, die vielen Wünsche der Gemeindeglieder wahr werden zu lassen.“
Bis einschließlich Neujahr finden die Gottesdienste in „Mitte“ noch im Gemeindehaus Friedhofstraße statt, erklärte Pfarrer Ernst-Albrecht Schmidt seinen Bezirk. Zwar soll bereits am 1. Dezember das neue Gemeindehaus an der Freiheitsstraße 19a in Betrieb genommen werden („Es wird knapp, aber es klappt“), der erste Gottesdienst wird dann am 6. Januar 2013 dort gefeiert. Der 10. März wird dann der Auftakt zu einer Festwoche, die mit einem Kantatengottesdienst am 17. März beendet wird. Kurz darauf, nämlich nach Ostern, bekommt der sonntägliche Gottesdienst für die gesamte Gemeinde eine „verlässliche Grundstruktur“ (siehe Info-Box), wie Pfarrerin Geiger sagte.
Einerseits fragen Familien verstärkt an, wann und wo ein für sie passendes Angebot stattfindet. Andererseits gibt es Nachwuchssorgen, so dass weniger Organisten für Gottesdienstvertretungen zur Verfügung stehen. Und auch der Küsterdienst musste um 1,5 Stellen verringert werden. „Wir sind dabei, eine Gemeinde für alle Pfarrbezirke aufzubauen“, beschrieb Pfarrer Schilling die Umgestaltung. Mobilität sei, auch das ein Ergebnis der Umfrage, sei bei allen Gemeindegliedern gegeben. „Das ist ein Weg für die Zukunft.“
Weitere Information im Netz via www.ekir.de/gemeinde-mettmann