Neandertalhalle: Leichte Kost gegen das Defizit

In der Neandertalhalle könnten bald wieder Theaterstücke und Musicals aufgeführt werden — auch, um die Kosten zu senken.

Mettmann. Jedes Jahr kostet die Neandertalhalle die Stadt rund 500 000 Euro, obwohl dort im Theatersaal die meiste Zeit des Jahres kaum etwas los ist. Nachdem die Stadt in den 1990er-Jahren das kulturelle Angebot drastisch runtergefahren und ihre Abo-Reihe aus Kostengründen gestrichen hatte, soll die Verwaltung im kommenden Jahr versuchen, das spärliche Kulturleben in der „Laubfroschoper“ neu aufleben zu lassen.

Dafür müsste die Politik 25 000 Euro bewilligen, mit der die Kulturabteilung fünf Aufführungen (Revue oder Musical, Boulevardtheater und Kabaretts) buchen könnte. Dies ist laut Stadt die Mindestsumme, mit der fünf Vorstellungen eingekauft werden können.

Im Ausschuss für Schule und Kultur am 22. November (17 Uhr im Rathaus) legt die Verwaltung ein Papier vor, mit der sie das Kulturprogramm verbessern möchte. CDU und FDP hatten die Stadt im Sommer beauftragt, das Kulturangebot zu verbessern.

Die Politiker verbinden damit die Hoffnung, dass zum einen wieder mehr Theater in der Stadt zu sehen sein wird, und zum anderen die Aufführungen so gut besucht werden, dass die jährlichen Kosten für die Stadthalle gesenkt werden können.

Vor allem die leichte Unterhaltung sorgt — wie schon seit vielen Jahren in Erkrath — für volle Zuschauerränge. In der Nachbarstadt sind die Boulevardstücke mit bekannten Schauspielern aus Funk und Fernsehen der absolute Renner.

Wenn Hans Jürgen Bäumler oder Ralf Bauer auf der Bühne stehen, ist die Stadthalle in Erkrath immer ausverkauft. Deshalb setzt auch die Mettmanner Kulturabteilung auf die leichte Muse, um den Theatersaal voll zu bekommen und mit den Einnahmen die Zuschusskosten für die „Laubfroschoper“ zu senken.

Die Verwaltung schlägt dafür zwei Varianten vor. Entweder werden die Aufführungen im Abonnement (5er- und 3er-Abo) verkauft oder als Einzelveranstaltungen. Je nach Abo würden auf jedes Ticket Nachlässe von 20 bis zehn Prozent gewährt.

Bei der anderen Variante würde auf ein Abo ganz verzichtet. Dann würde der Eintritt — je nach Veranstaltung — zwischen 14 und 18 Euro kosten. „20 Euro wären zu viel für Mettmann. Dann würde niemand kommen“, sagt Astrid Hinterthür, Fachbereichsleiterin Jugend, Bildung und Soziales, aus Erfahrung.

Die Kulturabteilung hat ausgerechnet, dass bereits bei einer Belegung von 50 Prozent (350 Plätze) die Kosten für die Veranstaltung inklusive eines Bühnenmeisters (300 Euro pro Aufführung) gedeckt wären. Alles, was darüber hinaus geht, würde das Defizit der Stadthalle senken.