Eine Stadt auf den Beinen
Die Kirmes lockte am Wochenende viele Besucher. Die Attraktion war das Riesenrad. Michael John wird neuer Schützenkönig.
Mettmann. 38 Meter ist es hoch, wiegt 120 Tonnen, abends wird es von 20 000 Glühlampen beleuchtet: Das Riesenrad ist der Höhepunkt der diesjährigen Kirmes in der Innenstadt. „Wir haben in diesem Jahr sieben große und über 50 kleine Fahrgeschäfte im Programm“, sagt Volker Stein, Platzmeister der St. Sebastianus Schützenbruderschaft.
Stein ist ebenfalls seit Jahren mit Leib und Seele dabei. „Es gibt für mich nichts Schöneres. Hier bin ich ganz in meinem Element“, schwärmt er. Dass die Kirmes ein voller Erfolg ist, bestätigt am Samstag der Andrang an Besuchern. „Es werden von Jahr zu Jahr mehr Stände und Besucher“, sagt Stein.
So konnten in diesem Jahr gleich mehrere einmalige Fahrgeschäfte verpflichtet werden. „Neben dem Riesenrad haben wir noch eine Art Geisterbahn“, sagt Cornelia Lanzmich, Vorsitzende der Schützen. Finanziell wird das Großprojekt durch die Hilfe zweier Sponsoren und die Einnahmen der Stände gestützt. „Am Ende ist es aber eine Nullsummenrechnung. Es geht vorrangig darum, den Menschen Spaß zu bringen“, betont Stein.
Und dass das gelingt, zeigt sich an der guten Stimmung, die am Samstag bei bestem Wetter auf der Kirmes herrscht. „Ich spiele am liebsten am Flipper, aber der Autoscooter ist auch super“, sagt Aziz (11). Und sein Freund Ibrahim (11), fügt hinzu: „Es ist großartig hier.“ Und auch die Schausteller sind rundum zufrieden. „Eine tolle Lage hier mitten in der Stadt. Die Menschen sind freundlich und haben viel Spaß, es ist schön, hier zu arbeiten“, sagt Jeanette Noack, die Crépes verkauft.
Nebenan ist ihre Familie mit einem weiteren Fahrgeschäft, der „Hip-Hop-Schaukel“, einer überdimensionierten Schiffsschaukel, vertreten. Und die ist neben dem Riesenrad der Renner. Damit die Kirmes so gut funktionieren kann, ist viel Arbeit im Hintergrund vonnöten. „Nach der Kirmes ist vor der Kirmes“, lautet daher Steins Grundsatz. Bereits sieben Monate im Voraus plant er für das Großereignis. Heute erhalten alle Eltern mit ihren Kindern ermäßigten Eintritt auf den Fahrgeschäften.
Der König der St. Sebastianus Schützenbruderschaft trägt weiter Blau. Michael John (42) heißt der neue Schützenkönig. John ist Vorsitzender und Tambourmajor des Tambour- und Fanfarencorps, das in diesem Jahr 75 Jahre alt ist. Die Uniform der Musiker trägt auch Klaus Jansen, bis Dienstag noch König der Bruderschaft. Jansen und seine Königin Mabel Stickley hatten am Sonntag ein Tränchen im Auge, weil zum Abschluss ihrer Regentschaft der Festumzug aufgrund des Regens abgesagt wurde. Tim Mandlik (12) heißt der neue Schülerprinz, Vanessa Newinscheni wird die neue Jungschützenprinzessin.