Mehr Theater in der Neandertalhalle
Verwaltung soll ein Konzept entwickeln, um den Zuschussbedarf zu senken.
Mettmann. Nicht nur die FDP ist der Auffassung, dass es wenig Sinn macht, dass die Stadt Jahr für Jahr mehr als 500 000 Euro in die Neandertalhalle steckt, ohne dass dort kulturell wirklich etwas los ist. Deshalb meinen die Liberalen, das städtische Kulturangebot in der Halle müsste verbessert werden. „So wie in Erkrath, wo viele Theaterveranstaltungen ausverkauft sind“, sagt Fraktionsvorsitzender Klaus Müller.
Mit einem entsprechenden Antrag sammelte die FDP im Haupt- und Finanzausschuss eine breite Mehrheit hinter sich, so dass die Stadt nun bis zum nächsten Fachausschuss ein Konzept für ein städtisches Kulturprogramm vorlegen wird.
Ein besseres Angebot sorgt für mehr Besucher in der Neandertalhalle. „Somit lässt sich die Einnahmeposition verbessern und der Zuschussbedarf für die Stadthalle senken“, erklärte Fraktionsvorsitzender Klaus Müller und stieß damit auf große Zustimmung der anderen Fraktionen.
Dem pflichtete Astrid Hinterthür, Fachbereichsleiterin Bildung, Jugend und Soziales, bei: „Mit einem Abo ließen sich Besucher bestimmt stärker binden.“ Damit die Rechnung aufgeht, müsste die Stadt pro Spielzeit fünf Theaterveranstaltungen einkaufen. Das Kulturpaket würde nach Einschätzung der Verwaltung rund 25 000 Euro kosten.
Mit einem halb vollen Theatersaal könnten die Kosten bei einem Eintrittspreis von 16 Euro für die Veranstaltungen refinanziert werden. „Kommen mehr Zuschauer, wird das Defizit der Stadthalle verringert“, sagte Astrid Hinterthür.
Die SPD wäre sogar bereit, ein städtisches Abo-Theater-Programm wieder aufleben zu lassen, für welches die Stadt einen überschaubaren Zuschuss leisten müsste. Fraktionsvorsitzender Berthold Becker: „Denn wir wollen die Halle mit Leben füllen. Dafür muss sie besser vermarktet werden, damit mehr Besucher kommen.“
Lediglich die Grünen stellten sich quer. „Eine Attraktivierung der Kultur in Mettmann ist gut. Aber wir werden im Rat wieder die Schließung der Stadthalle beantragen“, sagte Grünen-Sprecher Nils Lessing.
Eine kulturelle Zusammenarbeit mit Wülfrath wird es in absehbarer Zeit nicht geben, erklärte Astrid Hinterthür. Jürgen Klister (Grüne) hatte angeregt, ob nicht die Wülfrather, deren Stadthalle gerade abgerissen wird, mit Shuttlebussen zu Theateraufführungen nach Mettmann gebracht werden könnten.
Astrid Hinterthür erklärte, dass es bereits Gespräche über eine mögliche kulturelle Zusammenarbeit zwischen Mettmann und Wülfrath gegeben habe. Aber aufgrund der finanziellen Situation könne Wülfrath weder einen Kultur-Shuttle-Bus finanzieren noch das Mettmanner Kulturprogramm finanziell unterstützen.
Außerdem will die Verwaltung auf Anregung der SPD prüfen, ob nicht auch lokale kulturelle Angebote wie die Blueswoche, das Open-Air-Kino oder die Aufführungen der Mettmanner Theatergruppe „Die Knallfrösche“ in einer städtischen Abo-Reihe mit aufgenommen werden können.