Corona-Pandemie in Mettmann Eltern kritisieren das Test-Chaos scharf
Mettmann · Es gibt zu viel zu viele ungeklärte Fragen rund um Testungen. Die aktuelle Situation empfinden Eltern als untragbar.
(von) Auf Testergebnisse muss man ewig warten, von den offiziellen Stellen werden keine oder widersprüchliche Informationen weitergegeben, durch die weiteren Neuereungen im Umgang mit positiven Pooltests wird das Chaos noch größer – „können wir guten Gewissens unsere Kinder in die Schule schicken?“ Das fragen sich viele besorgte Eltern. Regina Lenz und Tiziana Nicoli sind zwei von ihnen.
„Die Eltern sind am Ende ihrer Kräfte“, wissen sie. „Wir sind ständig auf dem Sprung, das Handy immer im Blick. Die für uns positive Nachricht, das Ergebnis des Pooltests ist negativ, gibt es nicht. Dafür kam die Mitteilung einer positiven Probe nachts kurz nach Mitternacht“, berichtet Regina Lenz. Ihre sechsjährigen Zwillinge besuchen die Grundschule. Ebenso wie das Kind von Tiziana Nicoli, die ebenfalls von der vor allem „psychisch angespannten Situation“ vieler Eltern weiß. „‘Chapeau!‘ für alle die es schaffen, trotzdem noch Vollzeit zu arbeiten“, denn wenn dann plötzlich der Anruf aus der Schule kommt, das eigene Kind sei positiv getestet oder hatte Kontakt zu einem positiv getesteten Kind, muss es von den anderen abgesondert werden – am besten draußen. Dort wartet es dann, bis die Eltern kommen. Die aber können nicht immerzu einfach zackig den Arbeitsplatz verlassen. „Ich habe ja echt nette Kollegen, die das jetzt alles auch mit aufgefangen haben. Aber wenn das jetzt öfter vorkommt, mache ich mir große Sorgen um meinen Job“, gibt eine andere Mutter zu Protokoll. Ganz kurios wird es dann, wenn es darum geht, welche Quarantäneregeln von wem aus welchem Grund ausgesprochen werden und wer Auskunft dazu geben kann, wie man aus einer Quarantäne wieder herauskommt.
Tiziana Nicoli weiß aus eigner Erfahrung, dass es dann gilt, die korrekte Info herauszufiltern. „Ich habe mehr als neun Stunden Bildschirmzeit gehabt, um mich auf den aktuellen Stand zu bringen.“ Mails von der Schulleitung und WhatsApp-Gruppen mit anderen Eltern sollen durchs Chaos lotsen. „Von den Behörden gibt es wenig bis gar keine Informationen – und auch einander widersprechende Aussagen. Das sorgt für Unsicherheit, Wut und Verzweiflung. Es reicht“, fasst Regina Lenz die Situation zusammen. „Man kann nur hoffen, dass eine verlässliche, sichere und auch handhabbare Regelung für die Grundschulen schnellstmöglich getroffen wird.“