Erkrath: Ansturm auf das neue Center

Die Kunden sind von den Geschäften im ehemaligen Hertie-Haus angetan.

Erkrath. Das Bavier-Center ist eröffnet. Pünktlich zum Geschäftsbeginn um 8.30 Uhr durchschnitten Bürgermeister Arno Werner und der Projektleiter der Hahn-Gruppe, Christian Braun, am Mittwochmorgen das rote Band.

"Endlich kommt wieder frischer Wind in die Innenstadt", sagt Werner bei der feierlichen Zeremonie. "Jetzt bleibt zu hoffen, dass das Bavier-Center auch die Magnetwirkung entfaltet, wie sie einst Hertie hatte.

Zur Erinnerung: Nach dem Aus von Hertie hatte sich die Hahn-Gruppe, ein Immobilienspezialist aus Bergisch Gladbach, im vergangenen Jahr darangemacht, das ehemalige Kaufhaus konzeptionell umzugestalten und mit neuem Leben zu füllen.

Zwölf Monate und 10,5 Millionen Euro später ist das Center nicht nur fertig, sondern auch zu 100 Prozent ausgebucht: Auf 7500 Quadratmetern befindet sich quasi alles unter einem Dach: Rewe mit 1200 Quadratmetern als Ankermieter, der Bekleidungs-Primus C & A, der Drogeriemarkt dm, der Kinderausstatter Ernsting’s family, der Elektrospezialist Euronics, der Friseur Coroneo, die Bäckerei-Kette Glocken samt Außengastronomie, Stocki’s Bistro, ein Schlüsseldienst und - auf den letzten Drücker - der Blumen-Treff von Ilka Bergfeld-Mietzner.

"Ich bin der letzte Mieter", sagt die 45-Jährige, die im Bavier-Center obendrein ihre Existenzgründung feiert. "Bisher war ich als Floristin angestellt, jetzt versuch ich’s selbst."

Dass ihr Schritt von Erfolg gekrönt wird, davon ist sie überzeugt. "Schauen Sie sich um. Den Leuten gefällt’s. Und ich hatte schon die erste Kundin: zwei Bund Bartnelken für vier Euro."

Tatsächlich wimmelt es eine halbe Stunde nach der Eröffnung vor Menschen. Das Parkdeck auf dem Dach, das immerhin 210Autos Platz bietet, ist ruckzuck voll.

Während Kurt Leopold erst mal "die Lage sondieren" und sich das neue Center einfach nur angucken will, "damit ich meiner Frau davon erzählen kann", verbinden die meisten Erkrather den Premierentag mit einem Einkauf. So wie Marion Nicolay, die sich im niegelnagelneuen Rewe-Markt mit Salat und Gemüse eindeckt und das Bavier-Center "echt toll" findet. "Schade ist es natürlich nur für die Bahnstraße, wo jetzt noch weniger los ist. Vor allem nach dem Wegzug vom dm-Drogeriemarkt hierher."

Auch Beate und Lutz Hock sind froh, dass das Bavier-Center fertig ist. "Unabhängig davon, dass Alt-Erkrath unbedingt eine Verbesserung nötig hatte, ist es ein Segen vor allem für Familien und ältere Leute, die vielleicht nicht mehr so mobil sind."

Dem stimmt auch Lutz Gallasch zu. "Für junge Familien und Senioren ist das hier ideal." Er findet sogar, "dass das Center schon richtig Großstadtflair hat". Das fange schon auf dem Parkdeck an, "wenn man in den gläsernen Aufzug steigt".

Während sich drinnen an den Kassen die ersten Schlangen bilden, genießen andere Besucher einen Kaffee oder kleinen Snack auf der Außenterrasse der Bäckerei. "Ich wollte einfach mal gucken, was hier ein Frühstück kostet", sagt eine ältere Dame. 2,90 Euro sind es für ein ofenfrisches belegtes Brötchen mit Wurst oder Käse samt einer Tasse Kaffee.

Außerdem gibt es noch Baguettes, Salate, Rührei mit Speck, Frikadellen, Teilchen und alle möglichen Brotsorten. "Das mit dem Center ist schon eine super Idee", findet die Frau. "Sonst fuhren die Leute wegen genau so etwas doch ständig nach Düsseldorf."