Erkrath: Betreuungskonzept auf Diät
Aus finanziellen Gründen werden die erforderlichen Plätze für die U3-Betreuung nicht alle geschaffen.
Erkrath. Mehr geht nicht. Da sind sich die Mitglieder im Jugendhilfeausschuss einig. Auch wenn der Wunsch nach mehr Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren in der Stadt von deren Eltern deutlich artikuliert wird, kann die Stadt nicht mehr Plätze schaffen als das Land finanziert.
Gudrun Weißgerber, Leiterin der Kita "In der Birken"
Fakt sei, so Jugendamtsleiter Uwe Krüger, dass die Stadt bis 2013 etwa 32 Prozent der Kinder unter drei Jahren einen Betreuungsplatz anbieten will. Dafür muss sie weitere 40 Plätze einrichten, die vom Land finanziert werden und gleichzeitig ignorieren, dass eine Abfrage bei allen Einrichtungen in der Stadt ergeben hat, dass eigentlich 70 Plätze benötigt werden. "Diese 30 weiteren Plätze können nicht realisiert werden", stellte Krüger fest.
Auch nicht in der Kindertagesstätte "In den Birken" in der Willbeck, in der zehn für das Kindergartenjahr 2010 angemeldete Kinder unter drei Jahren nicht aufgenommen werden konnten. Für Gudrun Weißgerber, die die Einrichtung leitet, bedeutet das: "Die Mütter, denen ich keinen Platz anbieten kann, sitzen weinend an meinem Schreibtisch." Und Dagmar Paulwitz, die sich als Mutter seit einigen Jahren für die Kita engagiert, fügte hinzu: "Wir haben bereits heute eine Warteliste, auf der neun Kinder stehen, die 40 Stunden in der Woche betreut werden sollen, weil die Eltern Beruf und Familie in Einklang bringen wollen."
Zum Kindergartenjahr 2011/2011 sollen 20 Plätze vor allem in den Einrichtungen geschaffen werden, in denen noch gar keine U3-Betreuung stattfindet. Daher kommen die katholische Kindertagesstätte Trills, die städtische Kita Schinkelstraße sowie die Villa Kunterbunt in Trills in den Genuss von jeweils vier Plätzen für die Jüngsten in der Stadt. "Wir freuen uns sehr, dass bei uns erstmals Kinder unter drei Jahren betreut werden können", sagte Claudia Hilk, deren Kinder die Villa Kunterbunt besuchen und besucht haben.
Um weitere fünf Plätze aufgestockt wird die evangelische Kita Sandheide, um weitere drei auf dann neun Plätze die evangelische Einrichtung an der Schulstraße.
Ein Jahr später (2012) sollen weitere fünf Betreuungsplätze in Unterfeldhaus geschaffen werden. Allerdings steht noch nicht fest, in welcher der beiden Einrichtungen (katholische Kita Niermannsweg oder städtische Kita Millrather Weg). Noch einmal fünf werden 2013 in der Kita Heilig Geist in der Sandheide geschaffen - so der jetzige Stand der Planung, den sich die Ausschussmitglieder vorbehalten haben, auch wieder zu ändern.
"Wir verwalten den Mangel", sagte Reinhard Knitsch (Grüne) und begrüßte den Vorschlag der Stadt, denn auch er sagt: "Wir verfügen nicht über den Freiraum, ohne Landesförderung weitere Plätze zur Verfügung zustellen."