Erkrath: Feuerwehr - Die durchs Feuer gehen
In einem Container üben die Wehrleute für den Ernstfall: Sie lernen, bei 500 Grad Hitze zu überleben.
Erkrath. "Denkt daran, genug zu trinken, sonst habt ihr morgen Kopfschmerzen", rät Ausbilder Carsten Hink, bevor die Gruppe losfährt. Heute steht bei der Erkrather Feuerwehr ein heißes Ausbildungskapitel auf dem Programm: Acht Feuerwehrmänner und drei Ausbilder fahren zu den Rheinischen Kalkwerken im Neandertal. Dort steht sie, die Wärmegewöhnungsanlage.
Drei Überseecontainer, in U-Form zusammengebaut, und voll gestellt mit Hindernissen - daraus besteht der Stoff für heiße Erfahrungen. Als Brennmaterial dienen Paletten, für den nötigen Rauch sorgt ein Stück ausrangierter Feuerwehrschlauch.
Langsam werden die Wehrleute an die Temperatur des Feuers gewöhnt, erfahren die Möglichkeiten und Grenzen ihrer Schutzkleidung. Ein Ausbilder im Brandraum zeigt den Teilnehmern die verschiedenen Entwicklungsschritte eines Brandes und erklärt, worauf man achten muss.
Bei einem Feuer steigt über die Hälfte der Hitze nach oben, daher lässt Ausbilder Matthias Mausbach die Feuerwehrmänner einen Handschuh ausziehen. Langsam schiebt sich die Hand in Richtung Containerdecke. "Da oben ist es jetzt ganz schön heiß", ruft Mausbach durch seine Atemschutzmaske und mahnt seine Schützlinge, sich immer nah am Boden aufzuhalten.
Im nächsten Ausbildungsschritt müssen sich die Feuerwehrleute ohne jede Sicht durch die völlig verrauchten Container bis in den Brandraum durchkämpfen. Der Schweiß rinnt, die Lunge pfeift vor Anstrengung. Rauch und Dunkelheit im Container zwingen die Feuerwehrleute, sich Stück für Stück vorzutasten.
Während der Übung verlieren die Teilnehmer viel Flüssigkeit. Über sechs Liter strömen durch die Poren. Ständige Flüssigkeitszufuhr ist daher Pflicht. Vor jedem neuen Gang in die Brandcontainer wird die Kleidung gewechselt. Durch die große Hitze könnte bereits ein feuchtes T-Shirt zu schweren Verbrühungen führen. "Die Hitze schlägt da sofort durch", warnt Hink.
Nach der Übung ist Manöverkritik angesagt. Das Vorgehen der einzelnen Trupps wird besprochen, Fehler werden analysiert. Feuerwehrmann Nico Schlüter ist zufrieden mit seiner Leistung. "Es war ganz schön heiß. Dafür lernt man seine Grenzen kennen und wie man im Ernstfall richtig handelt."