Erkrath: Jetzt laufen sie wieder
Lauftreff: 100 Sportler kamen am Sonntag zum Start der Saison ins Toni-Turek-Stadion. Darunter waren 35 Neueinsteiger.
Erkrath. Kurz vor 11 Uhr erreichen die ersten Läufer das Toni-Turek-Stadion an der Freiheit-straße, wenige Minuten später folgt eine Gruppe Walker. Nach abschließenden Dehnübungen ist der Pflichtteil erfüllt, es beginnt der kulinarische und gesellige Teil des Vormittags.
Anlässlich des Saisonstars beim Lauftreff Alt-Erkrath haben die Veranstalter ein kleines, aber feines Büfett mit Schnittchen, Kuchen und Kaffee organisiert. Bei den folgenden Unterredungen der Sportler wird schnell deutlich, dass auch die vorangegangene Stunde nicht frei von Genuss war. Zufrieden blicken alle Aktiven nach der morgendlichen Sporteinheit drein. Der Satz, "Das hat richtig Spaß gemacht", wird schon fast inflationär verwendet.
Für Lauftreffleiter Klaus Bauer keine Überraschung: "Eine Stunde Laufen am frühen Morgen wirkt befreiend für Seele und Geist, man beginnt den Tag gleich viel gelöster. Diese Erfahrung machen wir immer wieder." Bauer selbst ist seit mehr als zehn Jahren dabei. Er betreut aktuell eine der insgesamt fünf Laufgruppen. Darüber hinaus gibt es zwei Nordic-Walking-Gruppen sowie drei weitere für das Walken ohne Stöcke.
Dieses Angebot wird bereits seit 1988 gut angenommen. Bauer: "Aktuell kalkulieren wir mit etwa 200 Teilnehmern, davon sind heute beim Beginner-Laufen 100 dabei gewesen. Knapp 35 haben zum ersten Mal mitgemacht." Gelaufen wird 52 Wochen im Jahr bei Wind und Wetter, einzig Glatteis oder Orkane sind zulässige Ausreden, die Sportschuhe in der Ecke stehen zu lassen.
Rolf Gartenbröker kennt das Erfolgsrezept des Lauftreffs. Der 60-Jährige ist seit 15 Jahren aktiv und lobt das Gemeinschaftsgefühl: "Abseits der sportlichen Betätigung unternehmen wir viel miteinander. Wandertage, Sommer- und Grillfeste oder die Weihnachtsfeier stärken die Solidarität und sind Motivation, immer wiederzukommen." Ingrid Fehrenbacher (51), ebenfalls schon 15 Jahre dabei, bestätigt das: "Hier sind alle Altersgruppen und soziale Schichten vertreten, keiner steht außen vor. Alle sind super integriert, da macht der Sport gleich noch mehr Spaß."
Die 25 Betreuer sind ausgebildet und nehmen regelmäßig an Weiterbildungen teil. "Das macht sich bei den Einheiten in jedem Fall bemerkbar," meinen Iris Kiemel (46) und Michael Schönenberg (41) zu berichten. Beide sind Neueinsteiger und loben nach der ersten Einheit die Kompetenz der Trainer.
Ob Gewichtsabnahme, Steigerung des Wohlbefindens oder die Vorbereitung auf einen Marathon der Grund für Bewegung sind - für jeden gibt es eine Leistungsgruppe. "Laufen ohne zu schnaufen" lautet das Ziel für alle Anfänger. Schönenberg: "Daran orientiere ich mich jetzt. Für mich ist es wichtig, dem Bürostuhl-Dasein zu entkommen und etwas für die Fitness zu tun."