Erkrath: Toni-Turek-Stadion - Duschlust statt Waschfrust
Die maroden Umkleidekabinen am Toni-Turek-Stadion werden für über 400000 Euro von Grund auf saniert.
Erkrath. "Wenn man warm duschen will, braucht man schon Glück", bewertet Platzwart Hans Joachim Fritsch die derzeitige Lage in den Umkleide-Kabinen des Toni-Turek-Stadions.
Zu eng, unkomfortabel und wegen des Andrangs beim Duschen eben oft ohne warmes Wasser: Das wird seit langem von den Sportlern beklagt, die die Sportstätte an der Freiheitsstraße nutzen. Die sanitären Anlagen sind über 30 Jahre alt.
Und auch der Fußballverband hatte bereits damit gedroht, keine Spiele mehr ausrichten zu lassen, da der Schiedsrichterbereich aktuell nicht die Möglichkeit bietet, dass sich Frauen und Männer getrennt umziehen können. Auch das wird sich ändern.
Nachdem der Rat in seiner letzten Sitzung vor den Ferien die Sanierung des Gebäudes beschlossen hat, wird es nun konkret mit den Plänen zum Umbau der Räumlichkeiten. "Wir werden in Kürze einen Architekten mit der Planung beauftragen", kündigt Amtsleiter Ulrich Schwab-Bachmann an.
Da die Finanzierung aus Mitteln des Konjunkturpaketes erfolgt, muss das Vorhaben bis zum Ende des kommenden Jahres realisiert worden sein. "Bis dahin muss gebaut und abgerechnet sein", so Schwab-Bachmann.
Nach dem Ratsbeschluss steht außerdem fest, dass nicht nur der Umkleidetrakt saniert wird, sondern in unmittelbarer Nachbarschaft zum Gebäude eine Schiedsrichterkabine mit Geschäftszimmer gebaut werden soll. Bislang mussten die Herren und Damen in Schwarz mit beengten Räumlichkeiten zurechtkommen. "Der Fußballverband hatte uns ja schon vor längerer Zeit darauf hingewiesen, dass das nicht mehr zulässig ist", sagt Schwab-Bachmann.
Um den Umbau ohne Beeinträchtigungen für den Sportbetrieb über die Bühne zu bringen, wird die Stadt am Toni-Turek-Stadion einen Container aufstellen. Allein dafür werden 30000 Euro fällig. "In dem Container befinden sich auch Duschen", so Schwab-Bachmann.
Weitere 412000 Euro sind für die Kernsanierung der Umkleiden und die Wärmedämmung der Fassaden eingeplant. Die Schiedsrichterkabine mit dann vier Duschkabinen und separatem Umkleidebereich für weibliche und männliche Unparteiische schlägt mit 139000 Euro zu Buche. Für den Einbau einer neuen Heizung wurden 63000Euro veranschlagt. Derzeit wird mit Öl geheizt, ob es zukünftig dabei bleibt oder ob Pellets oder Gas zum Einsatz kommen, ist offen.
Auf ein Duscherlebnis der neuen Art freuen können sich nicht nur die Fußballer vom SSV Erkrath: "Auch die Leichtathleten vom TuS, der Lauftreff - und jeder Freizeitsportler kann die Duschen benutzen", kündigt der Sportsamtsleiter an.
Nach langen Verhandlungen hat der Rat nun auch entschieden, auf die ursprünglich geplante Fotovoltaikanlage zu verzichten.
Die dafür vorgesehenen 60000Euro werden stattdessen am dem Sportplatz an der Grünstraße investiert. Dort werden derzeit zwei neue Umkleidekabinen gebaut, die beiden alten sollen mit den Mitteln aus dem Konjunkturpaket ebenfalls saniert werden.