Erkrath: Alt werden zwischen Stauden und Blüten
Projekt: Ein Investor will auf dem Grundstück von Ralf Mago bauen. Die Stadtverwaltung ist von der Idee jedoch nicht begeistert.
Erkrath. Betreutes Wohnen an der Hochdahler Straße? Ralf Mago, Besitzer des gleichnamigen Garten- und Landschaftsbaubetriebs, ist zurückhaltend. "Ja, es gibt einen Investor, der sich darum bemüht, ein solches Projekt auf einem Teil unseres Grundstücks zu realisieren", sagte er am Mittwoch auf WZ-Nachfrage und fügte hinzu: "Wir befinden uns derzeit aber erst in einer Vorstufe der Erkundung."
Denn das Projekt soll nur dann realisiert werden, wenn es durch die Stadt unterstützt wird. "Wir haben das Konzept beim zuständigen Beigeordneten vorgestellt", sagt Mago. Ein Bauantrag sei aber noch nicht gestellt worden. Denn für das dafür vorgesehene Gelände - über dessen Größe wollte Mago keine Angaben machen - gibt es keinen Bebauungsplan. "Wir brauchen einen vorhabenbezogenen B-Plan, der nur mit Zustimmung des Stadtrates aufgestellt werden kann", sagt Mago. Lehnt die Stadt das Projekt ab, wird auch der Stadtrat nicht zustimmen, befürchtet der Unternehmer.
Zurzeit werde die Fläche des ehemaligen Gartencenters als Rasenfläche genutzt. Verkauft Mago sie an den Investor, der aus dem Kreis Mettmann kommt, würde der darauf eine Einrichtung für Senioren bauen.
"Dort soll es betreutes Wohnen ebenso geben wie eine ambulante Tagespflege und die Möglichkeit, in ein Pflegeheim umzusiedeln", sagt Mago. "Die Bewohner sollen dort so lange wie möglich ein eigenständiges Lebens führen." Details zu der Zahl der Plätze des Hauses will Mago nicht nennen. Aber dass es über ein Blockheizkraft versorgt werden soll, ist ihm noch wichtig. "Und wir wollen den Lärmschutz zur Autobahn hin ergänzen und mit Solartechnik bestücken."
In der Stadtverwaltung ist die Reaktion auf die Pläne für die neue Einrichtung zurückhaltend. "Alte Menschen sollten so lange wie möglich in ihrem Quartier leben", sagt der zuständige Beigeordnete Fabian Schmidt. Da sei der Standort für das Seniorenwohnen oben an der Hochdahler Straße - laut seiner Aussage mit einer Demenzabteilung und 80 Pflegeheimplätzen - "nicht so optimal". Gleiches gelte für die Zuordnung zu den Zentren sowohl nach Alt-Erkrath als auch nach Hochdahl. Hinzu komme das kreisweite Überangebot an Pflegeplätzen. "Wir sind nicht so erpicht darauf, die Plätzezahl zu erhöhen", sagt Schmidt.
Und wie geht es jetzt weiter? Laut Schmidt muss der Investor einen Antrag auf Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplan stellen, über den dann der Planungsausschuss als zuständiges Fachgremium berät. Die endgültige Entscheidung trifft dann der Stadtrat.