Mettmann: Kinder sammeln für Spielplatz
Aktion: Mit viel Engagement haben Kinder und Bürger den Spielplatz in Metzkausen saniert.³
Metzkausen. "Wo sind denn bloß die Kinder?" Großes Rätselraten herrschte Dienstagnachmittag am Rande des sanierten Spielplatzes Kantstraße. Schließlich sollten Mimi (11), Nadine (8), Karina (11), Julia (8) und Leah (9) die Hauptakteure sein. Bürgermeister Bernd Günther wollte ihnen "ihren" Spielplatz" hoch offiziell wieder zur Verfügung stellen. Doch die jungen Damen sind derzeit gar nicht in Mettmann, sondern mit ihren Eltern verreist, stellte sich dann heraus. "Mimi und Nadine sind mit ihren Eltern im Urlaub", erklärte Stephan Marquardt, der Onkel der zwei Schwestern.
Die Mädchen und ihre Freundinnen hatten im November des vergangenen Jahres 168,97Euro für die Sanierung des Spielplatzes eingenommen. Das Geld hatten sie in der Nachbarschaft gesammelt. Beim Spielen auf dem Spielplatz war Mimi fast von dem gebrochenem Balken einer Hochwippe getroffen und verletzt worden. "Die Mädchen sind dann mit der Sammelbüchse losgezogen", erzählte Onkel Marquardt. Schließlich hatten auch andere Geräte und kleine Spielhäuser des 20 Jahre alten Spielplatzes gelitten, waren teilweise kaputt und morsch.
Als bei einigen Nachbarn Zweifel aufkamen, dass die Mädchen für den Spielplatz sammeln, beschlossen die jungen Damen, das Geld dem Bürgermeister zu überreichen. Und der erste Mann der Stadt versprach den Mädchen: "Wir werden den Spielplatz ausbessern, und das schnellstmöglich." Mit ihren 168,97 Euro hatten Mimi, Nadine, Karina, Julia und Leah einen Stein ins Rollen gebracht. Der St. Martinsverein Metzkausen, die Mettmanner Familie Kückels und das Gartenbauunternehmen Garten + Mehr aus Velbert unterstützten die Initiative der Mädchen mit Geld und Muskelkraft.
Die Landschaftsgärtner Jan Langhanki, sein Kompagnon Manuel Winter sowie Christopher Kröger brachten den Spielplatz wieder auf Vordermann legten eine Drainage und stellten ein neues Kletter-Sandspiel-Gerät auf, dass sich die Kinder der Kantstraße aussuchen durften. Otto Kahm, Sachgebietsleiter Grünflächen bei der Stadt: "Die Firma hat rund 300 Arbeitsstunden in die Sanierung investiert. Das ist schon ganz enorm." "Wir hatten von der Aktion der Kinder gehört und wollten einfach helfen", gab sich Langhanki ganz bescheiden. Demnächst wird er noch den Rasen säen.
Die Stadt hat rund 5000 Euro an Material in die Sanierung gesteckt. "Ohne das Engagement der Kinder wären wir hier noch nicht tätig geworden", sagte Otto Kahm. Immerhin unterhält die Stadt mehr als 60 öffentliche Spielplätze im gesamten Stadtgebiet. Die Plätze werden alle 14 Tage von der Verwaltung kontrolliert. "Sobald etwas kaputt ist, wird es wenn möglich repariert."
Wenn die Kinder aus dem Urlaub zurück sind, will die Stadt eine neue Übergabe vereinbaren. Dann muss der Bürgermeister das rot-weiße Flatterband noch einmal durchschneiden. Dienstag holte er die Schere nur für die Presse und einige Nachbarn heraus.