Erkrath: Rewe will das Hertie-Haus – und einen Parkplatz im Bavierpark
Neben Rewe ist auch Edeka am Kauf der Gebäudes interessiert – ohne neuen Parkplatz.
Erkrath. "Wir bleiben drin." Das verspricht Rewe großformatig im Treppenhaus des Hertie-Gebäudes an der Bongardstraße. "Wir wollen rein", könnte daneben stehen. Sowohl Rewe als auch Edeka sind nämlich am Kauf der Immobilie interessiert. Auf einer Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses stellte Rewe am Dienstag bereits ein überraschend konkretes Konzept vor. Edeka plant, in zwei Wochen soweit zu sein.
Der konzeptionelle Rückstand von Edeka könnte zum Vorteil dank Informationsvorsprung werden. Denn seit Dienstag wissen deren Planer, dass keine Fraktion mit einem Kardinalpunkt der Rewe-Gestaltung einverstanden ist: "Wir wollen den Standort erhalten", sagte Gebietsleiter Matthias Schmitz - und holte den Knüppel aus dem Sack: "Dafür benötigen wir aber Parkplätze."
Die 280 auf dem Parkdeck sind damit nicht gemeint. Rewe möchte gerne den nördlichen Teil des Bavierparks, angrenzend an die Bongardstraße, zum 116 Autos fassenden Parkplatz umgestalten. "Das ist eine Bedingung", sagte Schmitz. Unterstützung gab ihm Erich Stockhausen, der Betreiber des Rewe-Marktes in Unterfeldhaus, der auch den in Alt-Erkrath übernehmen würde.
Stockhausen: "Ebenerdige Parkplätze gehören dazu." Einer lächelte bei diesen Worten wohlwollend. Christoph Windges, der Edeka-Händler vom Hochdahler Markt und der Bergstraße, kündigte "eine Variante ohne Parkplätze vor der Türe an". Dass dies möglich sei, zeige sein florierender Laden in Hochdahl.
Mit Ausnahme der Parkplatzlösung verfolgen beiden Investoren ähnliche Konzepte: Sie wollen knapp 2000 Quadratmeter der insgesamt 6000 Quadratmeter im Hertie-Haus mit Rewe- oder Edeka-Markt belegen. Dazu käme der jeweilige Discounter der Gruppen - bei Rewe ist das Penny, der von Edeka heißt Netto. Zusätzlich sollen kleine Geschäfte integriert werden.
"Der Friseur, die Reinigung und die Apotheke, die jetzt drin sind, würden in unser Konzept passen", sagte Schmitz. Einer ist dann allerdings längst raus: Der Zeitschriftenhändler sagte am Dienstag der WZ, dass er am 2. März in den Räumen des geschlossenen Internet-Cafés an der Bongardstraße neu eröffnet.
Alle anderen haben bis zum 24. März Zeit, das am Dienstag Gehörte sacken zu lassen. Dann tagt der Rat, und seine Mitglieder sollen auf Wunsch von Bürgermeister Arno Werner Stellung beziehen, wie sie zum Thema Parkplatzbau stehen.
Rewe wurde aufgefordert, die Zeit zu nutzen, um sich möglichst komplett von der Asphaltierung des halben Bavierparks zu verabschieden. Denn das gaben die Politiker den Unternehmen mit auf den Weg: So willkommen ein Investor auch ist - jeder Preis soll für sein Kommen nicht gezahlt werden.