Ehrenamtlicher Einsatz in Erkrath Anpacken für den guten Zweck

Erkrath · Engagement und Zusammenhalt sollen den 2013 ins Leben gerufenen Aktionstag der Wirtschaft zugunsten von Vereinen und Institutionen kennzeichnen. Am 26. August werden die Ärmel wieder hochgekrempelt.

Jost Wagner, Nils Knappe, Nadine Albuera und Wolfgang Soldin (v.l.) gehören zur Task Force des Erkrather Aktionstags.

Foto: Nicole Marschall

364 Projekte für Schulen, Kitas, Vereine und gemeinnützige Organisationen sind das stolze Ergebnis, auf das der Wirtschaftskreis Erkrath (WKE) als Initiator des Aktionstags der Wirtschaft zur 10. Auflage in diesem Jahr blicken kann. Und „ohne Corona wären wir bei über 400 Projekten“, ist sich Wolfgang Soldin, ehemaliger Erkrather Filialdirektor der Kreissparkasse Düsseldorf, sicher. Entscheidender sei jedoch, dass der Aktionstag auch trotz der Pandemie Bestand hat – wenn auch in reduzierter Form.

Neun Organisationen nehmen in diesem Jahr am 26. August mit 18 Projekten teil und werden dabei von 20 Unternehmen unterstützt. Im Vergleich zu den Jahren vor Corona, in denen zum Teil rund 60 Projekte an einem Aktionstag gestemmt wurden, ist die Zahl gering. Mangelndes Interesse sei aber nicht das Problem, wie Projektleiterin Nadine Albuera berichtet: „Viele Institutionen leiden durch Corona und dem Krieg in der Ukraine unter Personalmangel, so dass sie kein zusätzliches Projekt schaffen.“ Mit dabei sind jedoch beispielsweise das Eisenbahn- und Heimatmuseum Erkrath-Hochdahl mit einem Oldtimer-Projekt, der Förderverein des Naturschutzzentrums Bruchhausen, der Grünflächen als Begegnungs- und Bildungsort in der Sandheide zum Naturcamp umgestalten will, oder das Franziskus-Hospiz Hochdahl, wo Hochbeete angelegt werden sollen.

Das Johanniter-Haus plant den Bau eines Balancierpfades und die Pflanzung von Obstbäumen, die Ökumenische Initiative für die Eine Welt den Wiedereinzug in ihre umgebauten Räume. Ein ganz besonderes Projekt konnte nicht bis zum Aktionstag warten: Die Renovierung von 30 Wohnungen für Geflüchtete aus der Ukraine. In einer gemeinsamen Hilfsaktion von Wohnungsbaugenossenschaft Erkrath (WBG), Wirtschaftskreis, dem IT-Unternehmen Timocom und den Stadtwerken wurden kurzfristig 23 Wohnungen an der Bachstraße und sieben weitere an der Beethovenstraße saniert – und dank Spenden eines Baumarkts und eines Möbelhauses wohnlich ausgestattet.

„Die Stadt hat alle 30 Wohnungen angemietet, der Wirtschaftskreis hat sie renoviert“, erklärt Kämmerer Thorsten Schmitz. Die 23 Wohnungen an der Bachstraße gehören der WBG und sollen bis Ende 2023 für Flüchtlinge zur Verfügung gestellt werden.

23 Wohnungen werden für Ukrainer hergerichtet

In einigen Wohnungen sind bereits Familien aus der Ukraine eingezogen. Wie dankbar diese sind, weiß Nils Knappe, Vorsitzender des Wirtschaftskreises Erkrath und Geschäftsführer der Schmincke GmbH, durch den direkten Kontakt einer seiner Mitarbeiterinnen. „Wir kamen aus der Hölle und sind im Paradies gelandet“, zitiert er eine Aussage der Geflüchteten. Die Wohnungsrenovierung sei für ihn „das Vorzeigeprojekt“ schlechthin: „Es ist Wahnsinn, was hier in so kurzer Zeit geschaffen wurde.“ Alle, die man angesprochen habe, seien hilfsbereit und kooperativ gewesen. Das zeige: „Wenn alle wollen, funktioniert’s!“, so Knappe. Was für das „Leuchtturmprojekt“ gelte, gelte auch für die 364 kleineren Projekte, so Jost Wagner von der Brainbox GmbH: „Das ist das was die ‚Starke Gemeinschaft Erkrath‘ ausmacht. Da ist jedes Jahr die Motivation, weiterzumachen, und jeder macht es aus ganzem Herzen.“

Der Aktionstag sei auch eine gute Gelegenheit, wieder zusammenkommen und mit den Institutionen in den direkten Kontakt zu treten, findet Nils Knappe: „Physische Treffen haben durch Corona noch mal eine andere Wertigkeit bekommen.“ Ganz in diesem Sinne findet am Ende des Aktionstags ab 18 Uhr im und am Kurhaus an der Bahnstraße auch wieder eine Aktionstagsparty statt. Auf die wurde coronabdingt in den vergangenen zwei Jahren verzichtet.

„Das ist jetzt dringend wieder nötig“, meint auch Nadine Albuera. Ganz bewusst sind daher zum gemeinsamen Feiern, Essen und Trinken und gegenseitigen Austausch nicht nur die diesjährigen Teilnehmer, sondern alle Akteure aus den vergangenen Jahren eingeladen. Der „Wettbewerb der guten Ideen“ wird wieder die originellsten Projekte küren und zudem haben zehn angemeldete Teilnehmer die Chance auf Tombola-Preise.