Evangelische Gemeinde wird neu aufgebaut
Das neue Gebäude wird nicht so klein, wie es jetzt noch auf der Baustelle wirkt.
Mettmann. Die evangelische Kirchengemeinde schrumpft von Jahr zu Jahr. Derzeit zählt sie 12 386 Gemeindeglieder. „Wir werden immer kleiner“, sagte Pfarrer Ernst-A. Schmidt auf der Gemeindeversammlung am Samstagnachmittag. Dies hänge weniger mit Kirchenaustritten sondern viel mehr mit dem demographischen Wandel zusammen, führte Schmidt aus. So verzeichnete die Gemeinde 2011 nur 81 Taufen, aber 192 Sterbefällen.
Weil die Zahl der Gemeindeglieder permanent sinkt, gehen auch die Kirchensteuereinnahmen zurück. Die Kirche muss sich neu strukturieren, neu aufbauen. Dieser Prozess wurde vor Jahren in Gang gesetzt. Für alle Mettmanner inzwischen deutlich sichtbar neben der Kirche Freiheitstraße, wo das neue Gemeindezentrum gebaut wird.
Skeptikern, die meinen, dass der neue Mittelpunkt der Gemeinde doch sehr klein geraten sei, bat Pfarrer Schmidt um ein paar Tage Geduld. „In der nächsten Woche wird die Bodenplatte fürs Erdgeschoss gegossen, dann erkennen Sie die echte Größe des Hauses.“
Dennoch sei das neue Gemeindezentrum deutlich kleiner als an der Friedhofstraße, „aber es ist genug Platz für alle Kreise und Gruppen“, sagt Schmidt. Er ist überzeugt, dass „es ein schönes Gemeindezentrum wird“. Und er habe den Eindruck, dass sich die Menschen darauf freuen.
In der Kirche Freiheitstraße, die bis Weihnachten von Grund auf saniert wird, sehe es sehr leer aus, sagte Schmidt. 25 Kirchenbänke seinen verkauft worden, der Rest wurde nach Lettland gespendet, für eine evangelische Kirche. In dem frisch renovierten lettischen Gotteshaus mussten die Gläubigen bislang in alten Kinosesseln sitzen.
Die Kirche Freiheitstraße wird laut Schmidt künftig mit rund 100 Stühlen im Mittelschiff ausgestattet. „Die Stühle werden so gestellt, dass es einen Mittelgang gibt, aber auch vom Seiteneingang zum schmiedeeisernen Tür wird es einen Durchgang geben“, sagte Schmidt. Die Ausstattung reiche aus. Schmidt: „Alle Kirchenbänke brauchten wir immer nur Weihnachten.“ Zu solchen Anlässen werden künftig Stühle dazugestellt.
Mit dem Umbau im Gemeindehaus-West an der Donaustraße wird in Kürze begonnen, berichtete Schmidt. Die Kinder des Kindgartens Donaustraße, die für die Zeit, in der der Kindergarten vergrößert und saniert wurde, ins ins Gemeindezentrum umgezogen waren, ziehen in dieser Woche zurück in ihren Kindergarten. Im Mai/Juni sollen die ersten Gruppen ins Gemeindehaus einziehen, das künftig Zentrum der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit werden soll.
Wie sich die Gemeinde in Obschwarzbach künftig aufstellen wird, darüber berät das Presbyterium zurzeit noch. Fest steht nur, dass dort der Betrieb des Haus 2014 aus Kostengründen eingestellt werden soll. Der Bürgerverein Obschwarzbach und die Obschwarzbacher wollen einen Trägerverein gründen, um das Haus für Veranstaltungen zu erhalten.