Evangelisches Krankenhaus: Medizintechnik am Haken

Seit Dienstag wird im evangelischen Krankenhaus ein MRT eingebaut. Das Gerät ermöglicht Gelenk- und Kopfuntersuchungen.

Mettmann. Eine Million Euro sind am Dienstag über die Gartenstraße geschwebt. So teuer ist der Magnetresonanztomograph (MRT), der mit einem 300-Tonnen-Autokran in den Neubau des Evangelischen Krankenhauses gehoben wurde. „Wir sind froh, dass Mettmann künftig mit MRT-Technik versorgt ist“, sagte Dr. Karin Rademacher-Möllmann, die mit Dr. Dirk Möllemann und Dr. Jörg Dammeyer neben ihrer radiologischen Praxis in Ratingen seit 1998 auch im alten Gebäude des Mettmanner Krankenhauses eine Praxis betreibt.

Techniker werden rund zwei Wochen brauchen, um das 6,5 Tonnen schwere Gerät aufzubauen und in Betrieb zu nehmen. Danach können die ersten Patienten untersucht werden. Der MRT, in zwei großen Containern verstaut, war über Nacht von Erlangen nach Mettmann transportiert worden. Die Container wurden in der ersten Etage an den Krankenhausneubau angedockt. Dort war extra ein großes Loch in der Wand gelassen worden, sodass das empfindliche Gerät bequem entladen und im sogenannten Hochfrenquenzkäfig aufgestellt werden konnte. Roland Güde, Projektmanager bei Siemens: „Das Gerät muss gegen Hochfrenquenzen von außen geschützt werden.“ Allein die Kosten für diesen medizinischen „Käfig“ liegen bei rund 100 000 Euro.

Während die gesamte Elektronik und die Rechner des MRT in Erlangen gebaut wurden, ist der große Magnet, das Kernstück des Gerätes, im englischen Oxford gebaut. Die große Öffnung, mit rund 70 Zentimetern Durchmesser, und eine Röhre von 140 Zentimeter Länge sollen Untersuchungen auch bei Patienten mit Platzangst ermöglichen und größtmöglichen Komfort bieten.

Für Karin Rademacher-Möllmann war es ein spannender Moment. „Hoffentlich geht alles gut“, sagte die Radiologin. Bislang mussten die Mettmanner nach Ratingen, Düsseldorf oder Wuppertal zum MRT. Mit dem Gerät werden in erster Linie Gelenk- und Kopfuntersuchungen für die Diagnostik durchgeführt.

In der neuen, 550 Quadratmeter großen Praxis im Krankenhausneubau werden sowohl Patienten des Evangelischen Krankenhauses als auch ambulante Patienten behandelt. Neben der MRT-Diagonstik werden in der Praxis Computertomographien und Mammografien sowie nuklearmedizinische Untersuchungen durchgeführt.

Mit der Praxiserweiterung wurden ein neuer Arzt und zwei medizinisch-technische Assistentinnen eingestellt. Bernd Huckels, Geschäftsführer der Mettmanner Klinik, freut sich, „dass wir nun unseren Patienten schnelle Untersuchungen und kurze Wege anbieten können.“ Der Neubau ist mit dem Altbau direkt verbunden.