Kultur, Spaß und Bildung in Mettmann Ohne den Freundeskreis wäre die Stadtbibliothek nur halb so gut
Mettmann · In finanzieller Schieflage, stellt die Verwaltung Mettmann sogenannte freiwillige Leistungen auf den Prüfstand. Die Stadtbücherei ist eine davon. Warum sie trotzdem eine Perspektive hat.
Das Dikat des Sparens betrifft auch wichtige Einrichtungen wie die Stadtbücherei. Bekanntermaßen ist sie nicht allein Ausleihadresse für verschiedenste Medien vom klassischen Buch bis zur Blu Ray.
Sie ist auch wichtiger Aufenthaltsort. Beispielsweise für die Schüler, die Zuhause nicht über Ruhe zum Lernen undoder einen eigenen Schreibtisch verfügen, um zielgerichtet Hausaufgaben zu erledigen oder Referate vorzubereiten.
Die Stadtbibliothek in der denkmalgeschützten Stadthalle ist auch ein Angebot für die Jüngsten. Zuletzt wurden sogenannte Tigerboxen von der Verwaltung angeschafft, und sind eine „wunderbare Ergänzung zu den bestehende Angebot der Bibliothek. Vor allem jungen Familien sollten viele Möglichkeiten haben, Geschichten zu hören und gemeinsam zu erleben“, freut sich auch Kari Jackson-Kloenther über die Anschaffung. Sie gehört zum Vorstand des Freundeskreis Stadtbibliothek Mettmann e.V., wie die Förderer korrekt heißen.
So unterschiedlich die Mitstreiter im Förderverein sind, eint sie eins – der Einsatz für ihre Bücherei. „Bibliotheken sind wichtiger denn je. Zugang zu Wissen – egal in welcher Form – macht die Gesellschaft fitter, zukunftsorientiert, wettbewerbsfähig und lebenswerter“, fasst Kari Jackson-Kloenther zusammen. Um auch Mettmanns Bibliothek fit für die Zukunft zu machen, gibt es viele Pläne. Sie umzusetzen braucht es weitere „Personen und Gruppen, die uns auf diesen Weg begleiten möchten. Wir suchen Förderer und aktive Helfer“, beschreibt sie prinzipiell jeden Bürger, der sich in der Bibliothek-Community engagieren möchte.
Möglichkeiten gibt es viele. Angefangen vom neu zu gründenenden Literaturkreis für Kids oder Erwachsene, um gemeinsam über Literatur zu sprechen, die Handhabung neuer Technologien anderen beibringen – „wir sind für viele Ideen offen“. Wichtig sei bei allen frischen Ideen, das Konzept Bibliothek eben auch als Treffpunkt weiter auszubauen.
Die Standortfrage ist fürs Erste geklärt. Obwohl es lange so ausschaute, als zöge die Stadtbücherei ins freigewordene vormalige AOK-Haus an der Neanderstraße, bleibt sie nun Am Kö. „Wir haben immer betont, dass die Bibliothek ein Ort ist, der von und durch seine Inhalte lebt“, sagen die Förderer. Für die kommenden Jahre werden entsprechende Themen sie beschäftigen, „weil nur dadurch ein gelungenes Angebot gewährleistet werden kann“. Sachverhalte wie der städtische Etat für neue Medien-Anschaffungen, die Öffnungszeiten oder auch die Anzahl der Bibliotheksmitarbeiter – „das sind die Themen, auf die es ankommt“, atmet Kari Jackson-Kloenther erleichtert durch, „toll, dass jetzt über etwas anderes als den Standort der Bibliothek gesprochen werden kann“.
Zum von den Förderern etablierten Angebot gehört auch 2024 der Brettspielsamstag, technische Beratungen als Projekt „BibLab“ sowie der 3D-Führerschein. Der in Kooperation mit der Caritas angebotene Workshop „Argumentationstraining gegen Stammtischparolen“ war bereits kurz nach der Ankündigung ausgebucht. Anfang März soll Osterdeko aus Draht gebastelt werden, gesellschaftspolitisch relevant wird es Donnerstag, 21. März, 19 Uhr, mit dem Beitrag „Ermächtigungsgesetz: Beginn der NS-Diktatur“. Der April wird abwechslungsreich, erstmals gibt es die Session „Lesen und Yoga“ mit Mettmann Sport, Ausstellung und Vortrag rund um „Insekten“ und Workshops.
Vor allem kreieren die Förderer weitere Angebote, darunter auch einen Termin zu einem Thema, „das komplett neu in der Mettmanner Bibliothek ist und was eine extrem gute Ergänzung zu den bestehenden Angebot wird“, wie Kari Jackson-Kloenther neugierig macht.