Sport und Vergnügen in Mettmann Constanze Krauss und die wilde 20

Mettmann · Schränke schieben als Synonym für Paartanz war gestern. Warum Rock’n’Roll, Musicals und Fit-for-Fun-Programme Mettmanner begeistern.

Inmitten von Accessoires der vergangenen 20 Jahre guckt Constanze Krauss fröhlich nach vorne.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Es ist ihr Traumberuf, den Constanze Krauss ausübt. Obwohl sie seit 20 Jahren die Menschen rhythmisch bewegt, hat sie Lust und Leidenschaft für ihren Beruf kein bisschen eingebüßt. Egal ob bei klassischen Paartänzen, Fit-und-Fun Dance, Rock’n‘Roll oder Musicalinszenierungen – sie begeistert Menschen in jedem Alter. Am 4. Mai feiert sie Jubiläum mit ihrem Tanzhaus Mettmann. „Ich bin noch immer genauso glücklich über meinen abwechslungsreichen Alltag und voller Freude und Motivation wie früher.“

Mit 16 Jahren kam sie zum ersten Mal näher mit dem Tanzen in Berührung, als ihre Mutter ihr den ersten Tanzkurs schenkte. Es war Liebe auf den ersten Blick und eine Initialzündung, „seitdem habe ich eigentlich nur noch fürs Tanzen gelebt“. In dieser Zeit lernte sie auch ihren späteren Ehemann, damals Besitzer einer Tanzschule in Bergisch Gladbach, kennen. Gemeinsam kamen sie dann nach Mettmann, um dort eine Tanzschule zu übernehmen. Nach der Trennung entschieden sie sich dafür, dass er die Tanzschule weiterführt und sich, um Konkurrenz zu vermeiden, vorrangig mit dem Tanz für Erwachsene beschäftigt. Für die umtriebige Constanze Krauss begann ein eigenes, neues Kapitel. Sie eröffnete ihren eigenen Betrieb mit dem Fokus auf Kindertanz und dem Namen „Kinder- und Showtanzzentrum“. Vor fünf Jahren wurde die Tanzschule dann umbenannt und läuft inzwischen unter dem Namen „Tanzhaus Mettmann“.

Breit ist das Angebot gefächert, berühmt ist die Tanzschule für ihre eindrucksvollen Musicalinszenierungen. 2004 stand beispielsweise das Musical „König der Löwen“ auf dem Programm. Die Erfolgsgeschichte wurde alle zwei Jahre mit Inszenierungen vor ausverkauftem Haus – damals in der Stadthalle – fortgeschrieben. Zu den Kassenschlagern zählten „Die Schöne und das Biest“, „Fluch der Karibik“, „Eiszeit“ oder „Robin Hood“.

Die Corona-Pandemie war eine große Herausforderung, erinnert sie sich an die bisher einzige, aber schlimmste Durststrecke – acht Monate blieben Einnahmen aus. Zurück meldeten sie sich mit der bislang letzten Inszenierung „Lila and Stich“, übrigens in Kooperation mit dem Heinrich-Heine-Gymnasium zustande gekommen. Zu Ehren der zahlreichen Auftritte soll im November 2024 eine Tanzshow mit den besten Tänzen der vergangenen 20 Jahre aufgeführt werden.

Constanze Krauss konnte auch in anderen Bereichen Erfolge feiern. Obwohl sie nur zwei Wochen Vorbereitungszeit hatten, schaffte es im Herbst 2007 eine HipHop-Gruppe bei der Weltmeisterschaft in Bremen auf den 4. Platz. Per Wild-Card waren sie damals ins Teilnehmerfeld gerutscht. Und trotz solcher Erfolge konzentriert sie sich am liebsten auf den Showtanz: „Das ist einfach mit weniger Stress verbunden und der Spaß steht dabei im Vordergrund.“

Obwohl der Fokus auf Angebote für Kinder und Teenager liegt, werden auch viele Kurse für Erwachsene angeboten. „Die jüngste Person bei uns ist 17 Monate und die Ältesten sind um die 80 Jahre alt. Wir bewegen Mettmann, egal welches Alter.“

Dabei möchte sie insbesondere mit ihrem jetzigen Ehemann, der ebenfalls Tanzlehrer ist und den sie ganz romantisch bei einem Tanz in den Mai kennenlernte, klassische Paartänze weiter verbreiten. „Kurse für Tänze wie Salsa oder Discofox sind im Umkreis, wie zum Beispiel Düsseldorf, bereits sehr beliebt. Gerne möchte ich das auch nach Mettmann bringen“, berichtet sie über neue Ideen und Pläne.

Zwölf Stunden am Tag in der Tanzschule – mit viel Begeisterung

Auch wenn ein besonderer Anlass anstehen sollte, bietet Constanze Krauss die passenden Kurse an. So gibt es zum Beispiel einen Tanzkursus für den Abschlussball oder Privatstunden für den ganz individuellen Hochzeitstanz zur Lieblingsmusik. Nach zwei intensiven und abwechslungsreichen Dekaden übt Constanze Krauss ihren Traumjob noch mit derselben Freude und Leidenschaft aus wie am ersten Tag. „Manchmal bin ich mehr als zwölf Stunden am Tag in der Tanzschule und arbeite. Aber ich freue mich. Hier bekomme ich so viel Abwechslung geboten“ – dazu zählen dann auch Tanz-Arbeitsgemeinschaften wie die der Gesamtschule.

Darüber hinaus schätzt sie neben ihren Tanzschülern natürlich auch die zuverlässige Unterstützung ihres Teams. „Ohne die anderen ginge gar nichts.“ Das Jubiläum im Mai soll mit einem Überraschungsangebot und einer anschließenden Party gefeiert werden. Dabei soll es zu jeder vollen Stunde einen Wechsel des Showprogramms geben, um die Vielfalt der Angebote präsentieren zu können. Dazwischen sollen Interessierte und Neugierige sich in sogenannten Schnupperangeboten ausprobieren können. Außerdem wird es eine Tombola geben, deren Erlös dem deutschen Kinderschutzbund gespendet wird.