Tanzhaus NRW in Düsseldorf 300 Düsseldorfer Grundschüler tanzten erstmals auf der großen Bühne
Düsseldorf · Eigentlich organisiert der Ausschuss für den Schulsport Wettkämpfe. Nur beim Tanzfest der Düsseldorfer Grundschulen geht es vor allem um den Spaß.
(tino) Sämtliche Wettbewerbe für den schulischen Sportbetrieb werden in Düsseldorf vom Ausschuss für den Schulsport (AfS) organisiert. Mit viel Talent und etwas Glück können sich dort etwa Schulmannschaften für das Bundesfinale „Jugend trainiert für Olympia“ qualifizieren.
Diese Möglichkeit hatten die Teilnehmer beim Tanzfest der Grundschulen aber nicht. Das Tanzfest wird zwar ebenfalls vom AfS organisiert, ist aber die einzige seiner Veranstaltungen ohne Wettkampfcharakter. „Es gibt keine Wertungen, es gibt keine Platzierungen“, erläutert AfS-Geschäftsführerin Katja Mischke. Vielmehr ging es beim neunten Tanzfest im Tanzhaus NRW ausschließlich um Spaß, Körpererfahrung, Körper- und Rhythmusgefühl – und auch darum, mal eine der bedeutenden Düsseldorfer Kulturinstitutionen von innen kennenzulernen.
„Zum Umziehen sind die einzelnen Gruppen in unseren verschiedenen Studios untergebracht. Dort können sie oft zum ersten Mal sich selbst beim Tanzen in einem Spiegel beobachten“, erklärt die Schulreferentin des Tanzhauses, Maresa Grote-Sinn. „Außerdem machen wir wie bei professionellen Produktionen eine Stellprobe auf der Bühne.“
Insgesamt 18 Grundschulen hatten ihre Teilnahme am Tanzfest angemeldet, zwei mussten kurzfristig absagen, sodass am Ende Schülerinnen und Schüler von 16 Schulen die ersten Schritte auf den Brettern machten, die für manche professionellen Tänzer die Welt bedeuten. Einige der Eleven waren ganz schön nervös. Der Auftritt auf so einer großen Bühne, mit knapp 300 Altergenossen im Zuschauerraum ist eine Bestätigung der manchmal monatelangen Vorbereitungsarbeit. Aber eben auch aufregend. „Die große Bühne ist schon etwas Besonderes, das kennen die meisten Schüler und Schülerinnen nicht“, bestätigt Tanzpädagogin Tanja Emmerich, die mit ihrer Tanz-AG von der Katholischen Grundschule Citadellestraße ins Tanzhaus gekommen war. „Aber am Ende macht es alle stolz, denn man weiß, dass die Vorbereitung mit dem Auftritt belohnt wird, man weiß, dass man es geschafft hat, das Ziel erreicht hat und man erfährt, wie der Tanz bei Gleichaltrigen aufgenommen wird.“
Die 16 maximal fünfminütigen Choreografien wurden alle mit donnerndem Applaus belohnt. Denn schließlich wussten alle im Publikum aus eigener Erfahrung, wie viel Aufwand, Disziplin und Leidenschaft in jedem einzelnen Tanz steckt. „Für die Kinder ist es eine 360 Grad-Erfahrung, weil sie vom Performer zum Zuschauer werden und so emotional alles nachvollziehen können“, meint Grote-Sinn.