Geschäftsleute sauer über Baustelle
Mettmanns City wird neu gepflastert. Die Bürger freut’s, die Geschäftsleute sind verärgert.
Mettmann. Baudezernent Kurt Werner Geschorec ist zuversichtlich. „Wir liegen bei der Bepflasterung der Fußgängerzone im Plan. Ende August dieses Jahres sollte die Baumaßnahme im Bereich Unterer Lavalplatz, Freiheitstraße und Kleine Mühlenstraße abgeschlossen sein.“ Den Eindruck, dass weniger Bepflanzung mit Grün und Bäumen als zuvor geplant sei, widerspricht er. „Wir haben nur zwei Bäume weniger als vor der Neubepflasterung. Ich möchte aber darauf verweisen, dass einige Bäume auf anderen Flächen stehen, als dies vorher der Fall war.“
Elke Speck, Blumenhaus
Wenn, wie geplant, zusätzliche Blumenkübel und Bänke aufgestellt würden, bekäme die Fußgängerzone ein ganz anderes Bild, betont Geschorec. Die Neugestaltung der Fußgängerzone finde Zuspruch bei den Bürgern, sagt er. „Die Verwaltung hat bei der laufenden Baumaßnahme bisher kaum Beschwerden seitens der Bürger bekommen.“
Dirk Fischer, der am Samstagmorgen mit seinen Kindern durch die an vielen Stellen doch recht matschige Freiheitstraße schlenderte, sieht keinen Grund zu Kritik: „Sicherlich ist es derzeit nicht angenehm, durch die Fußgängerzone zu gehen. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass wir nach Abschluss der Baumaßnahme eine tolle Fußgängerzone haben, die zum Einkaufen und Flanieren einlädt.“ Fabian Kippenberg bemängelt zwar, dass die Pflasterung eine Menge Unannehmlichkeiten für den Einzelhandel mit sich bringe und die Fertigstellung zu lange dauere, betont jedoch, „dass die neu gestalltete Fußgängerzone für Mettmann einen weiten Schritt nach vorn bedeutet.“
Die Probleme mit dem Einzelhandel spricht Elke Speck vom Blumenhaus an der Freiheitstraße direkt an. „Wir leiden durch die Baumaßnahme an deutlichen Umsatzeinbußen. In meiner 18-jährigen Zeit als Selbstständige habe ich am vergangenen Freitag meinen niedrigsten Tagesumsatz gehabt. Das kann so nicht weitergehen. Vor allem für die neue Straßenführung am Jubi habe ich überhaupt kein Verständnis.“ Mitinhaberin Michaela Kraft pflichtet ihr bei. „Wir beruhigen unsere Innenstadt zu Tode.“ „Eine einzige Katastrophe“, nennt Guiseppe Di Martino von der Vinothek/Espressobar Beccofino die Baumaßnahme Fußgängerzone. „Ich habe den Eindruck, dass bei Politik und Verwaltung die eine Hand nicht weiß, was die andere tut.“ Er verweist darauf, dass der Bauverein in zwei Jahren einen großen Teil des Komplexes an der Königshofstraße gebaut habe. Für die kleine Fußgängerzone würde die gleiche Zeit gebraucht.
Wolfgang Tenner vom Schuhhaus Sinemus bemängelt die lange Bauzeit und kann die Platzierung einzelner Bäume nicht nachvollziehen. „Die stehen oft an falschen Stellen und behindern die Geschäfte.“ Er habe den Eindruck, dass durch die neuen Straßenführungen in der Innenstadt Kunden vom Einkauf zurückgehalten würden. „Wir vertreiben die Leute aus der Innenstadt“.