Grenzen überschreiten
Die Grenze zwischen Arm und Reich liegt nah beieinander. Nicht nur räumlich wie an der Römerstraße. Wer einmal in eine Lebenskrise geraten ist, muss dort nicht für immer stehen bleiben. Und wem es gut geht, der kann sich längst nicht mehr darauf verlassen, dass das ewig so bleibt.
Die Anwohner könnten neues Verhalten ausprobieren, indem sie über die Nachteile des Standortes und die eigenen Beschwerlichkeiten wohlwollend hinwegsehen. Derweilen könnten auch die Tafelkunden Rücksicht nehmen, indem sie beispielsweise ihre Autos nicht in der ohnehin engen Straße parken. Vielleicht kommt man sogar mal miteinander ins Gespräch um festzustellen: Das Leben ist eine Gratwanderung.
Jeder kann mal auf der einen oder anderen Seite stehen. Die Tafel an einen anderen Standort und damit dem nächsten Nachbarn vor die Haustür zu wünschen, ist jedenfalls ebenso wenig eine Lösung, wie beinahe reflexhaft gegen die Reichen zu wettern.
redaktion.mettmann@westdeutsche-zeitung.de