Grüne kritisieren Ausbau der Autobahn 3 auf acht Spuren

Der Kreis und beteiligte Städte werden in die Planungen eingebunden.

Foto: Dietrich Janicki

Kreis Mettmann. Dass es am Hildener Autobahnkreuz im Berufsverkehr nicht unbedingt rasant vorangeht, ist Pendlern wohl bekannt. Wie sich jedoch die für die Zukunft angepeilten Bauvorhaben am Knotenpunkt auswirken, das wollte die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen jetzt im Kreistag von der Verwaltung wissen. Die Aspekte „Beteiligung, Gesundheits- und Lärmschutz im Rahmen der baulichen Entwicklung der A 3 und des Autobahnkreuzes“ standen im Mittenpunkt ihrer Anfrage.

Schon für diesen Herbst peilt der Landesbetrieb Straßen NRW den Beginn der Arbeiten am „Zentralbauwerk“ des Kreuzes an: Die in die Jahre gekommene Brücke, die die A 3 über die A 46 führt, soll einem Neubau weichen. Darüber hinaus sieht der Bundesverkehrswegeplan 2030 den Ausbau der A 3 zwischen Leverkusen und Oberhausen von sechs auf acht Spuren vor. Das Thema rief bereits Umweltschützer auf den Plan. Die sehen durch das Vorhaben Teile der Bergischen Heideterrasse in Gefahr und befürchten umfangreiche Rodungsarbeiten.

Inwieweit der Kreis Mettmann an den laufenden Planungen beteiligt ist, war eine Frage, die die Grüne Kreistagsfraktion beschäftigte. Als Träger öffentlicher Belange werde der Kreis im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens sehr wohl eine Stellungnahme abgeben, hieß es in der Antwort der Verwaltung. Am 14. Mai habe für den Abschnitt von Hilden nach Leverkusen ein erster Behördenbeteiligungstermin stattgefunden. Darin sei es um Inhalt und Form der notwendigen Umweltverträglichkeitsprüfung gegangen. Eingeladen würden zu solchen Anlässen stets Vertreter des Kreises und der direkt betroffenen Städte. Weitere Termine im Hinblick auf die nördlichen Bauabschnitte gebe es aber bislang noch nicht.

Eine weitere Frage drehte sich um mögliche Anregungen des Kreises zum Lärmschutz an der Strecke, so zum Beispiel mittels Flüsterasphalt, Schutzwänden oder Tempobegrenzungen. Doch auch in diesem Punkt musste die Verwaltung die Politiker einstweilen vertrösten: Derzeit können dazu noch keine Aussagen getroffen werden. Bis das Verfahren konkrete Formen annimmt, werde voraussichtlich noch eine längere Zeit vergehen — die Pläne für den Ausbau der Strecke reichen schließlich bis ins Jahr 2030.