Haan: Amada eröffnet sein Technik-Center
Gewerbe: Amada eröffnete sein Technik-Center, nach einer Investition von acht Millionen Euro.
Haan. Es herrschte andächtige Stille in dem riesigen Empfangssaal, als Mitsuo Okamoto am Donnerstag ans Rednerpult trat, sein Manuskript zurechtlegte und kurz aufs Mikro tippte. Alle Blicke waren auf ihn, den Konzernlenker aus dem fernen Japan, gerichtet.
"Wir machen hier und heute einen weiteren großen Schritt in Europa", sagte er - und erntete gleich hundertfach zustimmendes Nicken. Aus aller Welt - von den USA bis Russland - waren die Geschäftspartner, Kunden und Mitarbeiter des Amada-Konzerns ins beschauliche Haan gekommen, um gemeinsam mit Okamoto das neue Technik-Center zu eröffnen.
Auf einer Grundstücksfläche von 14000 Quadratmetern ist in den vergangenen Monaten im Schatten des erst im Oktober vergangenen Jahres eröffneten Solution Centers ein weiteres wichtiges Standbein des weltweit tätigen Maschinen- und Werkzeugherstellers entstanden.
"Damit sind die Phasen I und II fertig", sagte Klaus Schwenzner, der bei Amada Deutschland für die Projekt-Acquise zuständig ist. "Phase I, das Solution Center, ist unser eigentliches Aushängeschild und offizieller Sitz der Amada-Europazentrale.
Dort repräsentieren wir, knüpfen Kontakte und bilden unsere Nachwuchskräfte aus. Phase II, das jetzt fertig gestellte Technical Center, ist dagegen das Herzstück unserer künftigen Präsentation."
Einen ersten Vorgeschmack auf das, was demnächst in dem zweiten großen Gebäude stattfindet, wurde den internationalen Gästen gestern schon mal vorab vorgestellt.
Am beeindruckendsten: die etwa 1200 Quadratmeter große Ausstellungshalle direkt neben dem Empfangssaal, die stilecht mit einem farbenfrohen und lautstarken Auftritt einer Taiko-Trommler-Gruppe eröffnet wurde. Bestückt ist die niegelnagelneue Halle mit Hightech made in Japan. Eine Präzisionsmachine reiht sich an die nächste. Eine dreht, die nächste schleift, eine dritte sägt.
"Das sind unsere Dreh-, Bandsäge- und Schleifmaschinen", erklärte Pressesprecher Ralf von der Höh. "Mit ihnen produzieren wir allderdings nicht. Sie dienen der Demonstration. Wir zeigen gewissermaßen live und 1:1, wie exakt sie arbeiten. Schließlich fertigt Amada diese Maschinen."
Das ist also der Sinn und Zweck des Technical Centers: Kunden aus aller Welt kommen nach Haan und lassen sich von den Amada-Experten vorführen, was ihr Apparaturen können.
"Dabei werden durchaus auch spezielle Kundenwünsche erfüllt", so von der Höh. "Das Feedback, das wir hier erfahren, wird nach Japan und von dort dann in alle Welt exportiert." Zur Not, so der Pressesprecher, würden die Maschinen sogar speziell für die Kundschaft noch aus- und umgerüstet.
Acht Millionen Euro hat das Phase-II-Projekt den Konzern gekostet. Insgesamt wurden rund 42 Millionen Euro in den Standort Haan investiert. Sehr zur Freude der Stadt Haan, die den Gewerbesteuerzahler natürlich gerne in ihren Grenzen weiß. Bürgermeister Knut vom Bovert selbst , der am Donnerstag zu den Ehrengästen gehörte, hatte den großen Fisch seinerzeit an Land gezogen.