Haan: „Dankeschön“ macht Arbeit
Über die Einführung einer Ehrenamtscard wurde noch nicht entschieden. Stadt verweist auf den Organisationsaufwand.
Haan. Wie lässt sich das Engagement von ehrenamtlich tätigen Menschen angemessen würdigen? Reicht da ein Fest alle vier Jahre, wie es die Stadt Haan veranstaltet, oder sollte ein Ehrenamtspass ausgeben werden, wie ihn die Stadt Hilden an bis zu 100ausgewählte Frauen und Männer verteilt?
Der Haaner Klaus Walter, der unter anderem für die Hildener Tafel ehrenamtlich tätig ist, spricht sich für die Einführung einer so genannten Ehrenamtscard aus. Bereits im Juli vergangenen Jahres hatte er einen entsprechenden Bürgerantrag formuliert, der erst jetzt im Sozialausschuss beraten, aber immer noch nicht verabschiedet wurde. Stattdessen will sich der Ausschuss vor einer endgültigen Entscheidung über die Einführung des Ehrenamtspasses in Hilden und der Ehrenamtskarte in Velbert informieren.
Klaus Walters Vorschlag: Frauen und Männer, die sich mindestens seit drei Jahren ehrenamtlich engagieren und pro Jahr mindestens 250 Stunden Zeit investieren, erhalten die Karte, mit der sie in den Genuss von Rabatten in Geschäften und im Öffentlichen Personennahverkehr kämen so wie freien Eintritt im Museum hätten.
Die Stadt steht der Einführung der Karte nicht grundsätzlich ablehnend gegenüber, weist aber daraufhin, dass für die Vorbereitung, Einführung und Abwicklung der Ehrenamtscard keine Sach- und Personalressourcen zur Verfügung stehen. "Wir kämpfen zurzeit darum, die Dank-Veranstaltung in 2010 realisieren zu können", sagt die zuständige Beigeordnete Dagmar Formella mit Hinweis auf die Haushaltslage.
Klaus Mentrop (CDU) verwies auf den riesigen logistischen Aufwand, der notwendig wäre, um Sponsoren für die Karten zu finden. Seine Fraktion wollte dem Bürgerantrag von Klaus Walter deshalb noch nicht zustimmen Auch die SPD tat sich mit einem Votum schwer: "Es gibt noch eine Reihe von Fragen, die erörtert werden müssen", gab Wilfried Pohler (SPD) zu bedenken. "Wir haben ja auch die Familienkarte. Wollen wir eine Inflation von Karten?"