Mettmann: 2012 – das Jahr der Umzüge
Umstrukturierung Die evangelische Kirche muss sich nach dem Mitglieder-Schwund neu aufstellen.
Mettmann. "Das Jahr 2012 wird das Jahr der Umzüge", hat Pfarrerin Siegrid Geiger, die Vorsitzende des Presbyteriums der Evangelischen Kirchengemeinde Mettmann, am Wochenende auf der Gemeindeversammlung vorhergesagt. Die Kirche gibt den Standort Friedhofstraße auf. Das rund 7400 Quadratmeter große Grundstück wird verkauft. Das Gemeindehaus zieht in ein neues Gemeindezentrum, das direkt neben der Kirche Freiheitstraße gebaut wird. Die Gruppen der evangelischen Kindertagesstätte "Regenbogenhaus" werden auf die drei anderen Kindergärten der Gemeinde verteilt.
Die Weichen für die Zukunft hatte das Presbyterium schon vor Jahren gestellt. Denn die Kirchensteuereinnahmen werden sich nach Prognosen der Landeskirche bis zum Jahre 2030 halbieren. Die Gemeinde muss sparen. Pfarrer Ernst Schmidt und Jürgen Artmann stellten die Pläne vor und berichteten über den aktuellen Stand der Planungen.
Oberstes Ziel aller Überlegungen sei es gewesen, so Pfarrer Schmidt, "mit wenig Geld auch weiterhin eine gute Gemeindearbeit leisten zu können". Dafür werde der Standort Friedhofstraße aufgegeben und in direkter Nachbarschaft zur Kirche Freiheitstraße ein neues Zentrum für die Gemeinde und die Stadt geschaffen. "Mit diesem Zentrum werden wir auf Dauer sehr viel Geld sparen", sagte Schmidt.
Das inzwischen viel zu große Gemeindezentrum an der Friedhofstraße wird durch ein zweigeschossiges Gebäude zwischen Kirche und dem Gebäude der Christlichen Versammlung ersetzt.
Während an der Friedhofstraße im großen Gemeindesaal bis zu 300 Personen untergebracht werden können, bietet das neue Gemeindehaus maximal Platz für 120 Personen. "Deshalb wollen wir die Kirche künftig nicht mehr ausschließlich für Gottesdienste nutzen, sondern auch für gemeindliche Veranstaltungen und Versammlungen", so Pfarrer Schmidt. Dafür müssen die Kirchenbänke raus und werden durch neues Mobiliar ersetzt. "Für Vereine kommt die Kirche als Veranstaltungsort eher nicht in Frage", sagte Schmidt.
Das Presbyterium hat eine Umfrage gestartet, mit der es von ihren Mitgliedern wissen möchte, was sie sich im neuen Gemeindezentrum wünschen. Ein Kirchencafé, ein Treffpunkt für Jung und Alt, regelmäßige Veranstaltungen sowie ein Bibeltreff stehen auf der Wunschliste.
Die Gruppen des Kindergartens "Regenbogenhaus" an der Friedhofstraße werden auf die drei evangelischen Kitas aufgeteilt. Dafür wird der Kindergarten an der Donaustraße mit dem Gemeinde-Zentrum-West durch ein neues Gebäude verbunden.
Der Kindergarten Am Hoshof wird bis auf die Bodenplatte abgerissen und neu gebaut. Mit den ersten Arbeiten im Gemeindehaus Donaustraße soll im Mai begonnen werden. Wenn die Kindertagesstätten fertig sind, wird die Kinder aus dem "Regenbogenhaus" auf die anderen Einrichtungen verteilt.
2012 sollen alle Baumaßnahmen abgeschlossen sein, so dass auch der Umzug ins neue Gemeindezentrum erfolgen kann. Pfarrer Schmidt: "Mit dem Bau werden wir im Herbst oder im nächsten Frühjahr beginnen. Der Bauantrag wird in diesen Tagen bei der Stadt gestellt."