Haan: Gebühren bleiben konstant
Die Kosten fürs Abwasser richten sich künftig nach dem Verursacherprinzip. Für den Bürger wird es aber nicht teurer.
Haan. Wer im Hochhaus wohnt, darf sich freuen: Für ihn werden sich die Abwasserkosten im kommenden Jahr spürbar senken. Firmen, deren Gelände großflächig versiegelt ist, müssen hingegen mit einer Mehrbelastung rechnen, wenn ihnen der Gebührenbescheid 2009 ins Haus flattert.
Dahinter steckt die gesplittete Kanalbenutzungsgebühr, die zum 1. Januar 2009 in Kraft tritt. Einstimmig hat der Haupt- und Finanzausschuss die entsprechende Satzung am Dienstag auf den Weg gebracht. Die endgültige Entscheidung trifft am nächsten Dienstag, 16. Dezember, der Stadtrat.
Damit werden künftig die Kosten für die Abwasserbeseitigung nach dem Verursacherprinzip berechnet. Die Schmutzwassergebühr wird weiterhin nach der bezogenen Frischwassermenge berechnet, die Niederschlagsgebühr wird dann nach der Größe der bebauten, befestigten und an die öffentliche Kanalisation angeschlossenen Flächen erhoben.
Für die meisten Bürger, so hieß es bei der Vorstellung der neuen Kanalbenutzungsgebühr im März dieses Jahres, sollte sich mit deren Einführung nichts ändern. Sie würden im kommenden Jahr genauso viel Geld bezahlen wie in der Vergangenheit. Am Dienstag wurde diese Ankündigung bestätigt.
Bislang berechnet sich die Entsorgung von Niederschlags- und Schmutzwasser einheitlich nach dem Frischwasserverbrauch (2,65 Euro pro Kubikmeter). Im neuen Jahr setzt sich die Gebühr aus zwei Euro pro Kubikmeter verbrauchtem Frischwasser und und 0,62 Euro pro Quadratmeter versiegelter Fläche zusammen. Ein normaler Kanalkunde verbraucht im Jahr knapp 1,5 Millionen Kubikmeter Frischwasser.
Rund 6800 Fragebögen hatte die Stadt zur gesetzlich vorgeschriebenen Einführung der neuen Gebühr verschickt, 4595 kamen zurück, 2168 blieben unbeantwortet. Dennoch kann die Stadt auch ihnen Gebührenbescheide zustellen, schließlich hat sie versiegelte Flächen unter anderem per Luftbilder ermittelt. Insgesamt wurden 3,27 Millionen Quadratmeter versiegelte Fläche ermittelt, die in die Gebührenkalkulation einfließen. Davon entfallen 1,14 Millionen Quadratmeter auf Straßen, Wege und Plätze.
Eine flächendeckende, rückwirkende Kalkulation der Gebühren für 2008 wird es nicht geben. "Im Hinblick auf die Kosten werden wir darauf verzichten", sagte Technischer Dezernent Matthias Buckesfeld. 85 000 Euro würde eine Anpassung der Gebühren kosten.
"Und im Steueramt ist dieser Arbeitsaufwand nicht zu leisten", so Buckesfeld. "Wenn konkret Einspruch erhoben wird, dann werden wir diese selbstverständlich rückwirkend bearbeiten." Zurzeit liegen der Stadt ein gutes Dutzend dieser Einsprüche gegen die Gebührenbescheide 2008 vor.