Haan: Nöcker torpediert Ratsbeschluss

Wohnheime: Am Heidfeld sollen Leichtbauten für 50 Personen entstehen. Das will der Haaner Geschäftsmann verhindern.

<strong>Haan. Nach jahrelanger Beratung um neue Wohnheime für Aussiedler, Flüchtlinge und Obdachlose geht Christoph Nöcker jetzt in die Offensive. "Ich werde es nicht einfach hinnehmen, dass die Unterbringung im Heidfeld erfolgt", sagte der Geschäftsmann. Nöcker führte viele Gründe gegen den vom Stadtrat beschlossenen Standort an und zeigt sich vor allem darüber verärgert, "dass meine Vorschläge den Ratsmitgliedern offensichtlich nicht vorgelegt wurden".

Nöcker hätte die Kosten für den Lärmschutz übernommen

Seit 1999 will Nöcker nach eigenen Angaben das 2000 Quadratmeter große Gelände im Heidfeld, das für die Wohnheime im Gespräch ist, für heute rund 390 000 Euro kaufen. "Ich hätte auch im Tausch an anderer Stelle in Haan ein Grundstück für Flüchtlinge gekauft. Die Verwaltung hätte nur einen Standort vorschlagen müssen. Außerdem habe ich der Stadt angeboten, am Alternativ-Standort Hochstraße in Gruiten die Kosten für den erforderlichen Lärmschutzwall zu übernehmen", schüttelte der Immobilienbesitzer den Kopf. "Es ist schon interessant, dass die Ratsmitglieder offensichtlich weder über unser Kaufangebot noch über das externe Gutachten, das sich gegen Heidfeld ausspricht, informiert wurden", unterstützt ihn sein Rechtsanwalt Jens Wahlhäuser. "Aufgrund der räumlichen Enge ist der Sozial-Abstand im Heidfeld auf jeden Fall nicht gegeben", so der Bonner Advokat. Tatsache ist aber, dass die Verwaltung den Rat sehr wohl in seinen Ausschussvorlagen darüber informiert hat, dass der Gutachter den Standort Hochstraße empfohlen hatte. Die Verwaltung hatte sich dann aber wegen nachträglich hinzugekommener Kosten für einen verordneten Lärmschutzwall an der Hochstraße für den Standort Heidfeld ausgesprochen. Die Stadt will nun, wie vom Stadtrat beschlossen, am Heidfeld neue Leichtbauten für 50 Personen aufstellen und die desolaten Unterkünfte dort sowie an Hoch- und Deller Straße abreißen.

Nachdem sich schon 2004 eine Machbarkeitsstudie mit dem Thema befasst hatte, untersuchte das Vorhaben im Mai 2006 erneut ein Hildener Architektenbüro und kam zu dem Schluss: "Am Heidfeld ist sowohl die Einrichtung von massiven Wohnhäusern als auch von Wohnhäusern in Leichtbauweise möglich. Allerdings ist aus städtebaulichen Gründen eine so genannte einfache Leichtbauweise (Containerdorf) abzulehnen, da hierdurch das Erscheinungsbild des Viertels stark beeinträchtigt würde."

Das sehen die rund 20 Nacbarn genau so.

Gutachten Ein externer Gutachter empfahl als Standort eines neuen Heimes für 50 Bewohner die Hochstraße, setzt aber die Errichtung einer Lärmschutzwand voraus.

Widerstand in Gruiten In Gruiten wurde früh scharfer Protest gegen den Hauptstandort für Unterkünfte an der Hochstraße laut. Als kleinerer Ortsteil wollte man nicht die Hauptlast der Unterkünfte tragen.