Haan: Sascha Brucksch sucht weiter
Unternehmen: Der 35Jahre alte Techniker im Garten- und Landschaftsbau will seinen Betrieb in Haan vergrößern. Nur fehlt im dazu immer noch das passende Objekt.
Haan. Sascha Brucksch wirkt gelassen. Vor zweieinhalb Wochen ist der 35-Jährige zum dritten Mal Vater geworden. Leonhard heißt der jüngste Familienzuwachs und ist ein Wunschkind des staatlich geprüften Techniker im Garten- und Landschaftsbau. Vor gut einem Jahr ist Sascha Brucksch sehr medienwirksam an dieÖffentlichkeit getreten und hat bundesweit auf seinen Wunsch nachExpandierung aufmerksam gemacht."Ich bin sehr zufrieden", sagt er. "Aber ich könnte noch mehr machen."
Sascha Brucksch will seinen Betrieb vergrößern, doch es fehlt das passende Grundstück oder die passende Halle, das passende Gebäude. "Zurzeit stagnieren wir zwangsläufig", sagt Brucksch. Sein Büro hat er in seinem Haus an der Kölner Straße eingerichtet, wo er auch mit seiner Familie lebt. In einer 100 Quadratmeter großen Holzhalle in Oberhaan hat er einen von drei Lastwagen stehen, einen Minibagger und eine weitere Menge Gerätschaften für seinen Betrieb. "Das Ding platzt aus allen Nähten", sagt Brucksch.
Neue Mitarbeiter kann er zurzeit nicht einstellen. Dafür bräuchte er Platz für Umkleiden und Sanitärräume. "Wir sind dazu verdonnert, so weiterzuarbeiten, wie bisher", sagt Brucksch. Denn trotz aller Aufmerksamkeit, die ihm Anfang des vergangenen Jahres geschenkt wurde, ist er seinem Ziel keinen Schritt näher gekommen. Dabei schaut er sich immer wieder Objekte an. "Wenn ich im Vorbeifahren etwas Passendes sehe, recherchiere ich die Eigentümer und komme ins Gespräch", sagt er. Bislang erfolglos.
Gut 1000 Quadratmeter bräuchte er für seinen Betrieb. "Ich könnte vielleicht auch 1500Quadratmeter finanzieren", sagt er.
Die Hälfte davon müsste er als Außenfläche nutzen können. Kies, Schotter oder auch Pflastersteine will er dort lagern, seine Lastwagen sicher abstellen können. "Ich könnte dann günstiger arbeiten, meinen Betrieb besser organisieren und meine Mitarbeiter auch etwas besser bezahlen", sagt er.
Braucht er heute eine Tonne Schotter, muss er dafür seinen Mitarbeiter eine gute Stunde abstellen.
Auch Gehölzschnitt muss er zur Entsorgung fahren. Auch das kostet Zeit und Geld. Beides könnte er sparen, würde auf seinem Gelände ein großer Container stehen.
Mieten will Sascha Brucksch nicht. "Ich brauche Planungssicherheit und möchte mich nicht nach zehn oder 15 Jahren wieder nach etwas Neuem umsehen müssen", sagt er. "Ich bin ganz flexibel. Ich würde ein Abrissgebäude ebenso nehmen wie einen alten Bauernhof, eine alte Industriehalle oder eine Brachfläche. Nur die gewerbliche Nutzbarkeit muss gewährleistet sein", sagt er, der am liebsten in Haan bleiben würde. "Ich will meine 1200Kunden, die ich in den vergangenen elf Jahren überzeugt habe, nicht durch einen Umzug verlieren", sagt er.
Unterstützung von der städtischen Wirtschaftsförderung hat er bei seiner Suche nicht erhalten. "Die kümmern sich nur um die großen Unternehmen", sagt Brucksch. "Dabei sollten sie doch am Puls der Firmen sein, sollten wissen, wo Flächen frei werden, mitbekommen, wo was passiert." Dass die Stadt kleinen Firmen wie seiner nicht weiterhilft, hatte Brucksch schon vor einem Jahr kritisiert. Ende vergangenen Jahres hatte er nochmal ans Rathaus geschrieben. Brucksch: "Vier Wochen habe ich nichts gehört. Keinen Anruf, keine Eingangsbestätigung erhalten. Das ist sehr ernüchternd."