Haan: Sportler wehren sich gegen Vorwürfe
Gegen den Bau einer Schutzwand haben sie jedoch keine Einwände.
Haan. Machen Sportler, Zuschauer und Fans auf der sanierten Anlage an der Hochdahler Straße so viel Lärm, dass dieser eine Schutzwand rechtfertigen würde? Die Anwohner der Deller Straße sind genau dieser Meinung, haben bereits einen entsprechenden Bürgerantrag formuliert.
Nachdem die Stadt Haan ein Lärmgutachten erstellen ließ, das zu dem Ergebnis kommt, dass die zulässigen Höchstwerte dort zu keiner Zeit überschritten werden, meldet sich jetzt die Sport- und Spielvereinigung (SSVg) 06 Haan zu Wort. Der Verein "liefert ein paar Fakten nach", sagt Arne Hinz, SSVg-Geschäftsführer.
Er widerspricht dem Vorwurf der Anwohner, dass die Lärmbelästigung in den vergangenen Jahren durch die Nutzung des Platz zugenommen hat. "Die erste Mannschaft ist von der Landesliga 2003/2004 in die Kreisliga A 2008/2009 abgestiegen. Dadurch ist die Zuschauerzahl um 40 Prozent zurückgegangen", so Hinz.
Auch seien die dritte Mannschaft und eine Alte Herren Mannschaft aufgelöst worden. Darüber hinaus sei bis zum 1. Januar 2009 die Anzahl der aktiven Mitglieder unter 18 Jahren um etwa 70 Spieler auf 204 zurückgegangen. Hinz: "Diese Fakten führten deutlich zu weniger Trainings- und Spielbetrieb auf der Sportanlage."
Dass es beim Pokalspiel gegen den drei Klassen höheren Gegner Union Solingen im Dezember vergangenen Jahres durchaus etwas lauter zugegangen ist, weil immerhin 300 Zuschauer gekommen waren, leugnet Arne Hinz nicht.
Auch die Aussage, die Lautsprecheranlage werde als störend empfunden, können die Sportler nicht nachvollziehen. Schließlich sei die Anlage seit Jahren außer Betrieb, nur bei den zwei Turnierterminen komme eine mobile Lautsprecheranlage zum Einsatz, die bereits auf dem Platz nicht mehr zu hören sei.
Einen Grund für die empfundene Zunahme der Geräusche sieht der Verein in den Bäumen. "Da sich der belaubte Teil in luftiger Höhe befindet, können die Schallwellen im unteren, laubfreien Bereich zu den Nachbarn vordringen", so Hinz. Die Empfehlung: "Ein Kappen der Bäume auf halber Höhe dürfte zur Bildung einer natürlichen Schutzwand durch Neuaustrieb führen."