Filmreifer Einbruch: Dieb durchbricht zwei Wände
Durch zwei Geschäftsräume ist ein Einbrecher in einen Tabakladen eingestiegen – indem er zwei Löcher in die Wände schlug. Die Beute: Mehr als 400 Stangen Zigaretten.
Mettmann. Mit einer hollywood-reifen Leistungen hat sich in der Nacht zu Freitag ein Einbrecher Zugang in das kleine Tabakwaren- und Lottogeschäft in der Neanderthal-Passage an der Schwarzbachstraße verschafft und Zigaretten im Wert von rund 20000 Euro sowie 300 Euro Wechselgeld gestohlen.
Dabei hatte er zwei Wände aufgebrochen, um an seine Beute heranzukommen. Aufgrund der Spuren geht die Polizei davon aus, dass es sich um einen Einzeltäter gehandelt hat.
Gegen 7 Uhr klingelte die Polizei Carlo Masi, der im Laden seiner Tante Concetta Weckwert mitarbeitet, aus dem Schlaf. Im Laden sah er sofort das Unheil. Fast alle Zigarettenfächer waren ausgeräumt.
Die kleine Kamera in einer Ecke über der Verkaufstheke hatten die Täter abgerissen. "Wahrscheinlich sind die Einbrecher gestört worden, ansonsten hätten sie bestimmt alle Zigaretten mitgenommen", sagt Masi und zeigt auf wenige Fächer, in denen noch Zigarrillos und Tabak stecken.
Von einer Kollegin aus einem Kiosk an der Poststraße hat sich der Italiener ein paar Stangen Zigaretten ausgeliehen, damit der Verkauf weitergehen kann. Doch viele Kunden müssen an diesem Morgen ihre Zigaretten woanders kaufen. "Was ist denn los?", wundern sie sich. Masi zuckt die Schultern, zeigt auf die leeren Regale und erzählt von dem Einbruch.
Genau über der Tür zur Toilette, die in einem kleinen Lagerraum im hinteren Teil des Lädchens liegt, sind die Einbrecher eingestiegen. "Wie vor zwei Jahren", sagt Masi. Doch damals hatten die Einbrecher kein Glück. Beim Versuch, die Wand aufzubrechen, hatten sie ein Heizungsrohr beschädigt.
Sie waren ohne Beute geflüchtet. "Der ganz Laden stand unter Wasser", sagt Concetta Weckwert, der am späten Vormittag der Schreck noch ins Gesicht geschrieben ist. "Die Polizei hat nur einen Abdruck eines Schuhs gefunden. Keine Fingerabdrücke. Die müssen Handschuhe angehabt haben, meinte die Polizei", sagt Masi.
Im Eis-Café "Dolce Vita" nebenan wurde der Einbruch zuerst bemerkt. "Eine Bekannte hat mich angerufen. Sie hat gesehen, dass unsere Tür aufsteht", sagt Robert Profita und zeigt auf die große Schiebetür, die auf die Terrasse in der ersten Etage führt. Profita deutet auf Spuren an der Tür. "Da haben sie zuerst versucht, die Tür aufzubrechen."
Weil das nicht gelang, kam der Täter auf bislang ungeklärte Weise ins Treppenhaus des Hauses Nummer 10 in der Neanderthal-Passage. Dort brach er mit großer Kraft die Sicherheitstür des Büros zu Projekt Immobilien von Jürgen Struß auf. "Hier haben der oder die Täter ein Loch in die 25 Millimeter dicke Gipskartonwand gesägt.
Die hatten gutes Werkzeug dabei, denn sie haben auch dieses Blech durchgeschnitten", meint Rüdiger Heidenreich aus der gleichnamigen Mettmanner Schreinerei. Er repariert die Tür. Ein zweite Tür im Büro wurden auch noch aufgebrochen. Struß: "Dahinter ist aber gar nichts."
Im Eiscafé haben die Einbrecher auf der Mitte der Stufen hinunter in der Verkaufsraum des Eiscafés die Wand zum Tabakladen durchbrochen. "Abgehauen sind sie durch die große Tür zur Terrasse, die sie offen gelassen haben ", sagt Profita. Bei ihm haben sie das Wechselgeld aus der Kasse gestohlen.