Mettmann: Spielbummel lockt Kinder an
Die Mitmachaktionen der Spielplatzpaten sollen den Markt in der Oberstadt halten.
Mettmann. "Für ’nen Appel und ein Ei! - unter diesem Motto haben die Spielplatzpaten am Samstag den ersten Spielbummel auf dem Markt veranstaltet. Die Idee zu dieser ehrenamtlichen Aktion hatte Stefanie Voss von den Spielplatzpaten, die selbst kleine Kinder hat. "Der Markt um die Kirche ist einfach sehr schön. Gerade mit Kindern hat er viele Vorteile, weil es hier keine Autos wie unten am Jubiläumsplatz gibt", sagte die Organisatorin.
Für die Politik und die Stadt ist es ein weiterer Versuch, den Markt attraktiver zu gestalten und mehr Kunden in die Oberstadt zu locken. Sollte auch das nicht den erhofften Erfolg bringen, wird der Samstagsmarkt im kommenden Jahr vermutlich wie der Mittwochsmarkt auf dem Jubiläumplatz durchgeführt. Im November will die Stadt ein Fazit des Spielbummels ziehen, der alle 14 Tage in den Sommermonaten durchgeführt werden soll.
Mit verschiedenen Mitmachaktionen für Kinder sollten junge Familien auf den Markt gelockt werden. Stefanie Voss hatte dafür ihre Apfelpresse mitgebracht und stellte mit den Kindern Apfelsaft her. Auch eine Schnitzeljagd durch die Oberstadt und eine Verlosung standen auf dem Programm. Einzelhändler und Marktbeschicker beteiltigen sich ebenfalls an der Spielaktion. In der Auslage des Käsestandes Kaas Koning können die Kinder Eier zählen. "Heute waren etwa 30 Kinder hier am Stand. Natürlich waren da auch die ein oder anderen Eltern, die unseren Stand dadurch wahr genommen haben", sagt Verkäuferin Imke Körner.
Am Blumenstand von Corinna Marek versuchten die Kinder sich an Sonnenblumengestecken. "Die Kinderaktion läuft ganz gut", meinte die Floristin. Trotzdem ist sie noch immer für den Umzug des Marktes auf den Jubiläumsplatz. "Da ist einfach mehr los." Lotte (8) und Leon (10) sehen das anders. "Sonst ist hier oben ja gar nichts mehr", meinte Leon, der Blumen für sein Gesteck aussuchte.
Marita Holthaus und Dieter Kolp kommen jede Woche zum Einkaufen auf den Samstagsmarkt. "Es wäre schön, wenn durch die Spielplatzpaten die Oberstadt wieder belebt würde. Das Ambiente hier oben mit den Fachwerkhäusern und der Kirche ist einfach viel schöner", sagten sie.
Janine Zielinski vom Bäckereistand Limper ist da skeptischer. "Viele Kinder kommen ohne Eltern, Kunden gewinnen wir also nicht. Und unten am Jubi sind wir viel besser erreichbar für alle mit Kinderwagen, Rollator und Rollstuhl", meinte sie. Leni Schulz vom Blumenstand pflichtete ihr bei: "Das hat für uns Händler heute nichts gebracht".
Elke Völz aus dem Geschäft "Perlenparadies" begrüßt die Aktion dagegen. "Vielleicht kommt so endlich jüngeres Publikum zum Einkaufen. Der Markt muss hier oben bleiben, sonst ist die Oberstadt ganz tot."
Martin Klein mit Sohn Tobi (2) sieht das ähnlich. "Heute war es richtig toll. Mit den Kindern ist das auf dem Jubiläumsplatz nichts. Aber heute konnte man die Kleinen gut mitnehmen, das ist viel schöner. Das nächste Mal kommen wir gerne wieder."