Haan: Wetter trübt den Festschmaus
Der kalte Regen hielt viele Haaner vom Besuch der Festmeile in der Stadt ab.
Theoretisch hätte es eine gigantische Sause werden müssen: Entlang der Innenstadt hinter der Passage bis hinunter zur Bücherei am Neuen Markt war sozusagen eine einzige Festmeile für Haan à la carte entstanden. Autohäuser zeigten zwei Tage lang ihre schönsten Schätze, in der Showküche in der sich sonst die Hautevolee der bergischen Spitzenköche ein Stelldichein beim so genannten Cocking Battle gibt, zeigten Haaner und Gruitener Könner, wie sie aus frischen Viktualien köstlichste Schmankerln bereiten, und viele, viele Gastro-Stände luden zum Schmaus.
Es hätte alles wunderbar sein können, denn zu den kulinarischen Köstlichkeiten, präsentiert als WM-Brötchen mit im afrikanischen Stil gebratener Wurst, griechischen Leckereien oder dem Besten Asiens vom Sushi bis zur süß-scharfen Sauce, kam ja noch der verkaufsoffene Sonntag. "Eine herrliche Erfindung", wie Susanne Uhl, Mutter von Lena (4), Hanna (6) und Leonie (8) und außerdem halbtags berufstätig, jubelte. "Jetzt komme ich ganz in Ruhe dazu, einzukaufen."
Die besondere Ruhe bescherte leider auch das Wetter - denn angesichts der wechselhaften Witterungsbedingungen am vergangenen Wochenende war die Resonanz auf das mit so viel Liebe und Akribie von "Wir für Haan" organisierte Ereignis nicht immer überwältigend. "Nichts wie weg", lautete bei Peter und Andrea Timm Samstagmittag das Motto, als die Himmelsschleusen sich gerade wieder mal öffneten.
"Wir finden es sehr schön", lobten hingegen Nadine Brockert und ihre Freundin Antje Schoob, die Samstagabend auf einen Schoppen beim Weinstand einkehrten. "Hier ist doch für jeden etwas dabei", verwiesen sie auf die bunte, gute und für Gaumen und Sinne abwechslungsreiche Mischung verschiedener Essens- und Getränkeangebote.
Wer mehr tun wollte, als nur seinen Hunger und Durst zu stillen, konnte sich beispielsweise sonntags darüber schlau machen lassen, wie der korrekte Umgang mit einem Matjes ist. Und während der Nachwuchs sein sauer erspartes Taschengeld auf dem Kettenkarussell verpulverte ("Nein, die Mama hat mir kein Geld gegeben, das ist aus meinem Sparschwein"), verkündete Alexander-Philipp (7) stolz, bummelten Paare und Passanten den Autoparcours ab, bestaunten brandneue Jeeps und träumten heimlich davon, mit einem solchen Gefährt durch die Sonne zu sausen. "So einen müsste man haben", zeigte Robert Heinman auf ein im sonntäglichen Wolkenwetter stehendes Traumgefährt. Und so bleibt als Fazit nur eines: Haan à la carte war wieder mal eine tolle Idee, kulinarisch interessant, mit seinem umfassenden Showprogramm von der Modenschau bis zu den Kochvorführungen abwechslungsreich und eigentlich für alle Sinne ein Vergnügen. Aber wenn das Wetter nicht mitspielt und ganz besonders anstelle warmer Temperaturen kalter Regen fällt, trübt das den Festgenuss.