Hochdahl: Bankräuber verschafft sich seine Beute mit großer Brutalität
Erst am Freitag gab die Polizei bekannt, dass beim Überfall auf die Filiale der Kreissparkasse eine Angestellte mit einem Kampfmesser bedroht wurde.
Hochdahl. Der Raubüberfall auf die Sparkassen-Filiale an der Professor-Sudhoff-Straße ist brutaler verlaufen als zunächst bekannt. Nachdem die Polizei Bilder der Überwachungskameras ausgewertet hat, steht fest: Der mit einem hautfarbenen Nylonstrumpf maskierte
Täter hat die Bank am Donnerstag um kurz nach 15 Uhr betreten, nahm sofort die nächst stehende Angestellte in den Würgegriff, hielt ihr ein Kampfmesser an den Hals und zwang ihre beiden Kolleginnen, Geld herauszugeben.
Die drei Mitarbeiterinnen, sie sind 22, 24 und 27 Jahre alt, stehen noch unter Schock und wurden nach dem Überfall nur "im Rahmen des Möglichen" von der Polizei befragt. Umso wichtiger sind die Kamerabilder, die nun zeigten, dass der Täter entgegen erster Meldungen keine Schusswaffe bei sich trug.
Wie der Mann schließlich mit der Beute entkommen ist, ist noch immer ein Rätsel. Auch die Nachbarschaft zerbricht sich darüber den Kopf, Gerüchte machten gestern die Runde. "Wir haben gehört, dass am Neanderbad ein Fluchtauto mit gestohlenem Viersener Kennzeichen gefunden wurde", sagt die Wirtin des Gyros-Imbiss gegenüber, die selbst nichts von dem Überfall bemerkt hat.
"Wer weiß, vielleicht hat der Räuber auch ganz einfach die Bahn um 15.16 Uhr genommen. Da hätte er ja nur ein paar Meter laufen müssen", mutmaßt Angela Kiefer, Angestellte der Spielhalle nebenan.
Polizeisprecher Frank Sobotta kann zumindest das Auto-Gerücht entkräften: "Wir haben viele Hinweise aus der Bevölkerung bekommen und auch ein Auto überprüft, aber es hatte weder gestohlene Kennzeichen noch gibt es einen Bezug zum Überfall."
Laut Sobotta ist bislang noch völlig offen wie oder in welche Richtung der Mann geflüchtet ist und ob er sich beim Verlassen der Bank auffällig verhalten hat. "Wir sind dringend auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen", sagt der Polizeisprecher.
Die Sparkassen-Filiale hatte am Freitag wieder geöffnet. Ein Mitarbeiter, der erst kurz vor dem Überfall Feierabend gemacht hatte, sagte gegenüber der WZ: "Wir arbeiten mit Kolleginnen aus anderen Filialen."
Im Stehcafé neben dem Gyros-Imbiss stand gestern vor allem eine Frage im Vordergrund: "Wie hoch ist wohl die Beute?" Dazu hüllten sich Sparkasse und Polizei gestern in Schweigen.
Die Sparkasse hat eine Belohnung in Höhe von 2000 Euro ausgesetzt für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters oder der Wiederbeschaffung der Beute führen.