Mettmann: Heresbachs Hof ist erste Wahl
Denkmalschutz: Eine private Initiative möchte das Geburtshaus des Humanisten sanieren.
Mettmann. "Nicht reden, handeln." Diese Devise hat Thomas Dinkelmann für seine "Freie Initiative Stadtbildpflege und Denkmalschutz" ausgegeben. Inzwischen hat er eine kleine Schar von Bürgern um sich geschart, die das gleiche Ziel haben: historische Gebäude erhalten.
Dinkelmann, der sich auch als zweiter Vorsitzender im Mettmanner Bürgerforum engagiert, hatte mit dem Forums-Vorsitzenden Peter Feyen vor kurzem die Höfe rings um Mettmann besucht.
Und mit dem Rheinischen Amt für Denkmalpflege und der Unteren Denkmalbehörde besonderes Augenmerk auf Gut Heresbach gelegt, das an der B7 kurz vor Schöller liegt.
"Wir möchten uns an dem Objekt engagieren", sagt Dinkelmann. Mit der Behörde und dem Eigentümer müsse alles unternommen werden, die alte Hofanlage, in der 1496 Konrad Heresbach geboren wurde, zu erhalten. Dinkelmann: "Alles, was wir da tun können, wollen wir machen."
Ein konkretes Projekt ist bereits in Planung: Das alte Backhaus auf der Hofanlage soll ausgebessert werden. Das Backhaus sei eigentlich noch in einem guten Zustand, aber Reparaturarbeiten, die in der Vergangenheit durchgeführt wurden, seien nicht denkmalgerecht ausgeführt worden. Dinkelmann: "In dieses Projekt wollen wir viel Energie investieren."
Er möchte den Hochdahler Maurer und Restaurator Meinhard Sucker für die Arbeiten gewinnen. Dieser hat unter anderem an der Alten Burberg-Fabrik gearbeitet, welche der Mettmanner Bauverein aufwändig saniert hat, "Solche Fachleute brauchen wir. Er könnte dort eine Art Seminar geben", so Dinkelmann.
Der nachträgliche aufgebrachte Zementputz an den Mauern des Backhauses soll durch einen Kalk-Lehmputz ausgetauscht werden. Dinkelmann: "Die Mixturen dafür haben wir schon." Nach der Sanierung sollte der Ofen auch wieder backen, wünscht sich Dinkelmann.
Der Eichenholz-Dachstuhl der großen Scheune, so das Fazit nach einer ersten Besichtigung, ist intakt. "Bis auf einen Kehlbalken, der an einer Stelle durchgefault ist, ist die Konstruktion in Ordnung", so Dinkelmann. Gedeckt ist die Scheune noch mit handgefertigten Dachziegeln mit Bleiglasur. Darunter sitzen Strohdogen, kleine Strohbündel.
Grundlagenarbeit zur Erfassung alter, erhaltenswerter Bausubstanz, so Dinkelmann, müsse in Metzkausen und auf den alten Mettmanner Bauernhöfen geleistet werden. "Um diese Bereiche hat sich bislang kaum jemand gekümmert." Dinkelmann spricht sich deshalb auch dafür aus, dass sich die Namen der alten Hofschaften in den Straßennamen wiederfinden.
Dass es in Mettmann weder eine Straße noch ein Platz gebe, der nach Konrad-Heresbach bezeichnet wurde, findet Dinkelmann schon merkwürdig. Zumal die Stadt auf ihrer Internetseite Konrad Heresbach unter der Rubrik "Bedeutende Persönlichkeiten der Stadt" einsortiert und ihn sogar als berühmtesten Sohn der Stadt bezeichnet.