Hochdahl: Im Regen stehen gelassen

Auch der Martinsmarkt der Werbegemeinschaft auf dem Hochdahler Markt litt unter der schlechten Witterung.

Hochdahl. Beinahe weggespült vom dichten Regen wurde am Samstag der Martinsmarkt auf dem Hochdahler Markt. "Wir sind gewohnt, im Regen zu feiern", gibt sich Buchhändlerin Sara Willwerth von der Werbegemeinschaft der Händler gelassen. Hosen hochkrempeln und Gummistiefel anziehen - das ist ihr Rat.

"Hier gibt’s trockene Waffeln", lockt Beate Wirth die Passanten an ihren Stand. Die zweite Vorsitzende der Erkrather Tafel und ihr Team haben sich deutlich mehr versprochen: "Wir hatten schon mal 900 Euro Spenden, als der Martinsmarkt zweitägig war", erinnert sich Wirth. Diesmal liegen erst ein paar klamme Fünfer in der Spendenbox.

Auf einen Tag geschrumpft ist der Markt, weil mehrere Vorstandsmitglieder der Werbegemeinschaft den Sommer und Herbst über ausgefallen waren. "Man macht sich keinen Plan, auf was man alles achten muss", merkt Willwerth an. Praktisch alle Durchfahrten am Markt seien Feuerwehr-Wege und müssten frei bleiben.

Einen Martinsdarsteller mit Pferd zu finden sei eine ganz eigene Schwierigkeit gewesen: "Das Pferd muss am Feuer stehen bleiben, Krach ertragen und hinter einem blinkenden Polizeiauto herlaufen." Willwerth fand schließlich in Ratingen ein passendes Team aus Darsteller und Pferd.

An ihrem Stand bietet die Werbegemeinschaft Deftiges an. "Ich bin wegen des super tollen Grünkohls gekommen", gibt Besucherin Monika Bolte zu. Der habe ihr schon im vergangenen Jahr besonders gut geschmeckt. "Die Werbegemeinschaft bemüht sich immer, attraktive Neuerungen zu schaffen", lobt die frühere Teeladen-Inhaberin.

Im Regen ganz unter sich sind diesmal die "Landsleut", ein kleiner Mittelaltermarkt mit handwerklichen Ständen aus Bergisch-Gladbach/ Kürten. Kartenlegerin Heidi Lehmacher sagt, was der Witterung zum Opfer gefallen ist: "Normalerweise bringen wir eine Schmiede mit, aber das geht heute nicht." Alle Kleider der Landsleut’ sind selbst gemacht aus Materialien, die schon im Mittelalter verfügbar waren. Nur die Schuhe sind diesmal aus der Neuzeit, damit die Füße trocken bleiben.

Der Martinszug fällt deutlich kürzer aus als im Vorjahr, aber die Kinder können eine Mantelteilung und ein prächtiges Martinsfeuer erleben. Rund 300 der 1.000 bestellten Weckmänner bleiben übrig. Sie werden am Dienstag an die Kunden der Tafel verteilt.

Die nächste Aktion der Werbegemeinschaft steht schon fest. Zum ersten Advent soll die festliche Weihnachtsbeleuchtung erstrahlen. "Die Handwerker wussten erst nicht, wie sie das so kurzfristig schaffen sollen", berichtet Willwerth. Es gebe keine fest installierte, umlaufende Stromleitung auf dem Markt. Aber für Hochdahl würden sich alle anstrengen.