Hochdahl: Köln will Hittmeyers Nachfolger nicht gehen lassen
Mit Unterschriftenlisten spricht sich die Kölner Gemeinde gegen Biskupeks Wechsel aus.
Hochdahl/ Köln. Ende des Monats wechselt Pfarrer Christoph Biskupek von der Kölner Gemeinde St. Aposteln in die Hochdahler Gemeinde St. Franziskus. Ihn erwartet keine einfache Gemeinde.
Sein Vorgänger, Pfarrer Christoph Hittmeyer, verließ St. Franziskus nach nur zweieinhalb Jahren. Gründe für seinen Weggang sollen unter anderem Uneinigkeiten und Anfeindungen in der Gestaltung der Liturgie sowie der Kirchenräume gewesen sein, die Hittmeyer immer wieder erhalten habe.
Pfarrer Biskupek kennt schwierige Gemeinden. "Er hat vor 13 Jahren St. Aposteln übernommen. Damals war unsere Gemeinde zerrissen, hatte unter dem Vorgänger gelitten. Der Bischof hat ihn damals eingesetzt, um die Wogen zu glätten", erinnert sich Carsten Hütten (40), ein engagiertes Mitglied der Kölner Gemeinde.
Carsten Hütten, Mitglied der Kölner Gemeinde, in einem Brief an Kardinal Meisner
"Biskupek hat es geschafft, dass die unterschiedlichen Gruppen an einem Strang ziehen. Er war der richtige Mann am richtigen Ort." Dass Biskupek jetzt als Feuerlöscher nach Erkrath-Hochdahl versetzt wird, kann Hütten nicht nachvollziehen.
Biskupek sei an der Moderne interessiert und gleichzeitig der Tradition zugetan. Er zelebriere das Hochamt in lateinischer Sprache, ohne ideologisch zu sein. "Er hat die Armenspeisung an St. Aposteln eingeführt und die kostenlose Kirchenmusik am Sonntag", zählt Hütten auf. "Seine Arbeit steht auf dem Höhepunkt."
Das werde auf dem Altar der Sparmaßnahmen und des Priestermangels geopfert. "Sie nehmen einer lebendigen, pluralen Gemeinschaft den alles zusammenhaltenden Hirten", schrieb Hütten in einem Brief an Kardinal Meisner. Er initiierte eine Unterschriftenaktion, mit der sich die Gemeinde gegen die Versetzung wehrt. Hütten: "1.225 Stimmen haben wir gesammelt." Die Listen werden am Mittwoch dem Sprecher der Erzdiözese, Stephan Georg Schmidt, überreicht.
Ob das Auswirkungen auf die Versetzung des inzwischen zum Pfarrvikar degradierten Biskupek (Hütten: "Jetzt kann man ihn gegen seinen Willen versetzen"), konnte Schmidt nicht sagen. "Ich nehme die Unterschriften entgegen, gebe sie weiter an das Generalvikariat und werde den Kardinal darüber informieren", sagte er und versicherte: "Wir wollen im Gespräch bleiben."