Hochdahl: Nägel im Rücken und Feuer in der Hand
In zwei Aufführungen zeigten Kinder am Samstag, was sie in der Woche zuvor im Mitmachzirkus gelernt haben.
Hochdahl. Das Wetter lässt sommerliche Temperaturen vermissen - im Zirkuszelt von ZappZarap ist es dafür umso wärmer. Im voll besetzten Zelt liegt der typische Duft von Popcorn und Sägemehl in der Luft.
Zwei kleine Fakire betreten die Manege, in deren Mitte ein Nagelbrett liegt. Ein Trommelwirbel ertönt. Ohne Zögern gehen die Jungen auf das Brett zu und stellen sich mit nackten Füßen auf die spitzen Nägel.
Doch es geht noch spektakulärer: Einer der jungen Artisten legt sich auf das Nagelbrett, um von dem Gewicht eines auf ihm stehenden Jungen auf die Nägel gedrückt zu werden. Ein Raunen geht durch das Publikum. Den Jungen ist die Konzentration anzusehen - sie ernten begeisterten Applaus. Nach Zaubertricks und einer Gruppe Clowns wird es dann noch heißer im Zelt: Vier kleine Artisten betreten die Manege - in ihren Händen halten sie Fackeln, die an den Enden brennen. In abwechselndem, aber immer synchronen Rhythmus und mit sicherem Griff schwenken die Kinder die Fackeln.
Mit staunenden Gesichtern verfolgen die Kinder im Publikum die Vorführung. Ebenso staunen auch Eltern und Großeltern - vor allem aber sind sie stolz auf ihren Nachwuchs. "Am meisten hat mich die Nummer mit den brennenden Fackeln beeindruckt. Und natürlich mein Sohn Cederic als Pausenclown", sagt Carsten Colter und blickt mit suchenden Blicken um sich - doch der Siebenjährige ist mit seinen neuen Freunden unterwegs.
Auch Birgit Henseler hat begeistert zugesehen, wie Sohn Paul in der Manege das Publikum unterhalten hat. "Er ist dieses Jahr bereits zum dritten Mal dabei. Die Kinder bringen ihre Auftritte unheimlich gut rüber", meint sie. Paul hat beim Zaubern und in einer Balancenummer mitgewirkt. "Wir haben sogar einen Zaubertrank getrunken", erzählt der Neunjährige. "Aber wir durften die Zaubertricks niemandem verraten. Darauf haben wir alle einen Schwur abgelegt."
Eine Woche lang hatten die rund 100 Kinder zwischen sechs und 13 Jahren Zeit, in täglichen Workshops ihre Zirkusnummern einzustudieren. "Jedes Kind durfte sich selbst aussuchen, wobei es mitmachen wollte", erzählt eine der Leiterinnen des Workshops. "Die Kinder konnten ihre Fähigkeiten gut einschätzen - dementsprechend groß war auch ihr Engagement. Sie haben die Aufführung sehr gut hinbekommen."