Hochdahl: Raten sollen Problemfall lösen

Im Fall der Ehepaars vom Willbecker Busch, das nach 13 Jahren 7000 Euro zahlen soll, zeigt die Stadt Entgegenkommen.

Hochdahl. Der Fall des Ehepaars Kerstin und Ingo Westermilies hat einige Politiker aufgeschreckt. Die WZ berichtete in ihrer Donnerstag-Ausgabe über das junge Paar, das im Januar am Willbecker Busch ein Einfamilienhaus gekaut hat und jetzt erfahren musste, das noch Erschließungsbeiträge in Höhe von 7000 Euro auf sie zukommen.

Von der Gebührenerhebung, die 13 Jahre nach dem Bau der Häuser erfolgt, sind zwar noch weitere 160 Grundstücke und ihre Eigentümer betroffen - die Westermilies seien jedoch ein "Problemfall". So formulierte es Bürgermeister Arno Werner am Donnerstag auf der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses.

Das Alleinstellungsmerkmal des Paares ist die Tatsache, dass sie ihr Haus aus einem Nachlass erworben haben. Der Testamentsvollstrecker war nicht verpflichtet, sie über die ausstehenden Erschließungskosten zu informieren. Dass er es nicht tat, bewertet Kerstin Westermilies trotzdem als unschöne Nachlässigkeit: "Der Anwalt, Herr Wunde, ist schließlich Erkrather. Da kann man davon ausgehen, dass er wusste, was los ist."

Auch wenn das Ehepaar juristisch keine Handhabe hat, die Zahlung der 7000 Euro zu verhindern und zu verzögern, will ihnen der Bürgermeister entgegenkommen: "In diesem Sonderfall werden wir reden", sagte Werner in der Sitzung. Auf Nachfrage der WZ wurde er am Freitag klarer: "Damit meine ich zum Beispiel die Möglichkeit der Ratenzahlung."

Bernhard Osterwind verlangt von der Verwaltung die Auflistung über alle Straßen, deren Erschließung noch nicht abgerechnet worden ist.