Illegale Müllentsorger sind der Stadt ein Dorn im Auge
Die Ordnungsbehörde Mettmann verteilte im vergangenen Jahr Verwarngelder in Höhe von 2500 Euro.
Mettmann. Vier Jahre ist es jetzt etwa her, dass die Ordnungsbehörde der Kreisstadt Mettmann ihren größten Fall hatte. Unbekannte hatten etwa 150 Altreifen auf öffentlicher Straße illegal entsorgt. Mettmanns großer Müllskandal. Der Bauhof musste ausrücken, um die Reifen zu entsorgen. Damals und noch heute das größte Ärgernis für die Behörde: „Die Täter konnten unerkannt entkommen“, sagt Kirsten Kaufung, Leiterin der Ordnungsbehörde der Kreisstadt Mettmann. Vier Mitarbeiter teilen sich mittlerweile die Arbeit als Ordnungshüter, die beispielsweise im Goethepark und der Innenstadt Mettmanns nach dem Rechten schauen. Auch nächtliche Einsätze hat es bereits gegeben, um illegaler Taubenfütterung an der Mühlenstraße nachzugehen. Bisher erfolglos. „Die Taubenfütterung in Mettmann sei grundsätzlich verboten und strafbar“, sagte Erster Beigeordneter Dietrich Stang. Eine Lösung, das Problem mit einem Taubenhaus in den Griff zu bekommen, hatte der Stadtrat abgelehnt.
Die „Anlage zur Gebietsverordnung“ dient der Ordnungsbehörde als Handlungsrichtlinie: Bei Erstverstößen sprechen die Mitarbeiter zunächst eine mündliche Verwarnung aus. Werden Leute wiederholt auffällig, folgt ein Verwarngeld zwischen fünf und 55 Euro. Aus dem Verwarngeldkatalog aus dem Jahr 2012 geht die Höhe der Strafe hervor. So kostet das Fallenlassen von Zigarettenkippen 10 Euro, das Wegwerfen von Fast-Food-Verpackungen, Glas oder Dosen 20 Euro und das Mitführen des Hundes auf einem Spielplatz bis zu 75 Euro.
Kaufung nennt die illegale Entsorgung von Haushaltsmüll als häufigstes Vergehen. „Leute stellen Privatmüll tütenweise vor öffentliche Abfallbehälter“, beschreibt sie die Lage. Meist entkommen die Täter unerkannt. Etwa 2500 Euro sind im vergangenen Jahr gezahlt worden. Pro Woche gibt es zwischen fünf und zehn Vergehen.
Das Besprühen von Gebäuden mit Graffiti hat dabei noch eine ganz andere Dimension. Das nämlich sei eine Straftat und führt laut Kaufung zu einer Strafanzeige. „In diesen Fällen ermittelt die Polizei“, so Kaufung. Erhebliche Schadenersatzzahlungen und Bußgelder können die Folge sein. Die Ordnungsbehörde der Kreisstadt Mettmann arbeitet eng mit dem 2011 gegründeten Aktionsbündnis „Sauberes Mettmann“ zusammen, um die öffentliche Sicherheit und Ordnung der Stadt aufrechtzuerhalten.
Vor allem die „Schmuddelecken“ auf der Breite Straße und in der Oberstadt standen und stehen im Fokus der gemeinsamen Arbeit. „Wir treffen uns alle sechs bis acht Wochen und planen Aktionen“, sagt Kirsten Kaufung. Aktuell unterstütze man die „rhenag“, die Stromkästen — unter anderem an der Herrenhauser Straße, der Astrid-Lindgren-Schule oder der Schwarzbachstraße — mit kunstvollen Malereien verschönert hat.
Bei großen Veranstaltungen sei die Verschmutzung unwesentlich höher, weil zeitgleich auch mehr Abfalleimer aufgestellt würden. Die Zahl der „Wildpinkler“ aber ist nach Aussagen von Kirsten Kaufung an den Karnevalstagen deutlich höher als sonst. Das sollte man sich jedoch verkneifen. Denn Urinieren auf öffentlich genutzten Flächen kostet mindestens 35 Euro.