Im Keller lagen wahre Schätze
Schriftstücke aus dem Pfarrarchiv geben einen tiefen Einblick in die Stadtgeschichte. Archivalien wurden katalogisiert.
Zahlreiche Schätzchen aus dem Pfarrarchiv von St. Lambertus präsentierte jetzt Dr. Joachim Oepen, stellvertretender Leiter des Historischen Archivs des Erzbistums in Köln. Darunter ist auch das älteste Schriftstück des Pfarrarchivs von St. Lambertus: Es bezeugt den Kauf einer Feuerglocke aus dem Jahr 1540.
Pfarrer Markus Bosbach hatte vor Jahren beim Historischen Archiv vorgesprochen, und um seine Sichtung gebeten. Das bislang ungeordnete Archiv wurde von den Kölner Experten vor Jahren in Mettmann zunächst gesichtet und dann bewertet. Nicht alle Schriftstücke waren archivwürdig. Diejenigen Akten, die es sind, wurden nach Köln gebracht. Letztlich sind es 1074 Einheiten (also Archivalien), die Eingang in das Findbuch (Katalog) gefunden haben, so Oepen.
Das Archiv, das sich wieder im Keller des Pfarrhauses an der Kreuzstraße befindet, ist eine Fundgrube der Mettmanner Pfarr- und Ortsgeschichte.
Ein „Schmuckstück“ ist das Hauptkirchenbuch der Katholischen Kirche zu Mettmann, angelegt 1776 und abgeschlossen im Jahr 1903. Darin finden sich beispielsweise persönliche Eintragungen der jeweiligen Pfarrer zur Kirchen- und Ortsgeschichte. So schreibt Pfarrer Matthias Tazk im Jahr 1788 über die „Franzosen, die eine Reform machen wollen“. Im Kirchenvorstands-Protokollbuch aus dem 19. Jahrhundert findet man beispielsweise alle Unterlagen über den Neubau der St. Lambertuskirche. Das Protokollbuch ist seit 1838 lückenlos erhalten. Eine andere Archivale enthält alle Rechnungen der Pfarrgemeinde, und zwar von 1626 an.
Eine weitere Rarität ist ein Buch über ein Jungschar-Sommerlager aus dem Jahr 1948 (mit Fotos) und eine Schallplatte mit dem Kirchengeläut von St. Lambertus aus den 1940er Jahren.