Eine grüne Oase mit Insektenhotel
13 Gärten im Kreis Mettmann öffneten am Wochenende ihre Pforten — es gab viel zu entdecken.
Die Besitzer hatten in den letzten Wochen viel zu tun, denn zum Wochenende der „offenen Gartenpforte“ präsentierten sich wieder die schönsten Gärten der Umgebung den interessierten Besuchern. Insgesamt 13 Gärten öffneten im Kreis ihre Tore. Dabei gab es die unterschiedlichsten Gartenkonzepte zu entdecken. Marten und Nina Wirtz aus Erkrath zeigten beispielsweise ihren Hausgarten.
In dem mit einer Fläche von 350 Quadratmetern vergleichsweise kleinen Garten am Steinhof 15 gab es nicht nur viele Obstpflanzen zu sehen, sondern auch einen kleinen Bachlauf, eine Natursteinmauer und ein Hochbeet. „Den Garten haben wir im Jahr 2011 angelegt“, erzählte Marten Wirtz. „Damals war er sehr dunkel, weil es hier viele Fichten gab.“ Der Landschaftsgärtner hat in den folgenden vier Monaten aus dem düsteren Grundstück einen hellen, modernen Garten geschaffen. „Im Sommer 2011 haben wir schon die Einweihung gefeiert“, berichtete Nina Wirtz, „aber natürlich hat sich seitdem noch vieles verändert.“ Der Garten wird immer wieder zu Demonstrationszwecken genutzt.
„Ich kann meinen Kunden hier zeigen, dass man nicht unbedingt einen großen Teich oder ein riesiges Hochbeet benötigt“, so Wirtz. Man könne auch auf kleinem Raum einen abwechslungsreichen Garten anlegen. Für die Bestäubung der Nutzpflanzen sind der Familie Wirtz Insekten wichtig. Mehrere Insektenhotels sorgen dafür, dass sich die Nützlinge hier wohlfühlen. „Ein Garten muss leben“, finden die beiden. Dass ihr Grundstück jetzt im Frühjahr in bunter Pracht steht, ist aber nur durch viel Arbeit möglich. Gerade Unkraut sei problematisch, doch der Aufwand lohne sich. „Mittlerweile gibt es viele Leute, die jedes Jahr wiederkommen“, erzählte Nina Wirtz.
Neben der offenen Gartenpforte laden sie auch immer am zweiten Adventswochenende zu einem kleinen Gartenweihnachtsmarkt ein, zu dem stets bis zu 400 Besucher kommen. Mit rauem Charme punktete der Pfarrgarten von Pfarrer Günter Ernst an der Kirchstraße 7 in Erkrath. Auf einer Größe von 1040 Quadratmetern gab es verschiedene Stauden, Gemüse, Kräuter und Rosen zu sehen. Ernst entschuldigte sich dafür, dass der Garten noch nicht im Top-Zustand sei. Durch die Arbeit und einen persönlichen Zwischenfall habe etwas Zeit dafür gefehlt. Dafür hatte er Schösslinge verschiedener Tomatenpflanzen ausgestellt, welche die Gäste mitnehmen durften.
In zarten Rosa- und Lilatönen präsentierte sich der Garten von Reinhild Becker an der Paul-Klee-Straße 30 in Mettmann. Sie legt großen Wert darauf, den Wandel der Jahreszeiten in ihrem Garten miterleben zu können. „Deswegen gibt es hier kaum immergrüne Pflanzen und nur wenig Rasen“, sagte sie. Als sie vor mehr als acht Jahren eingezogen ist, begann sie damit, das 300 Quadratmeter große Grundstück in einen Garten mit vielen Blumeninseln zu verwandeln. Eine Stunde am Tag investiert sie im Durchschnitt in die Pflege des Kleinods. „Der Garten ist meine Leidenschaft.“ Sie freut sich schon darauf, im September wieder Besucher begrüßen zu können. Dann blühen die Dahlien, die sie im Frühjahr eingepflanzt hat.