Dinkelmann will’s noch mal wissen
Bei der Bürgermeisterwahl in Mettmann wird der 55-jährige Thomas Dinkelmann erneut antreten.
Mettmann. Noch fehlen Thomas Dinkelmann ein paar Unterschriften. 220 Unterstützer — also genau fünf mal so viele wie der Rat der Stadt Mitglieder hat — braucht der 55-jährige beim Kreis beschäftigte Geologe, um im September bei der Wahl zum Mettmanner Bürgermeister kandidieren zu können. „Das werden wir aber schnell schaffen“, sagt Dinkelmann, der hinter sich ein Team von Helfern stehen hat, die ihn im Wahlkampf helfen werden.
Rückblende: Der Wahlabend am 30. August 2009 in Mettmann war ein echter Krimi. Erst nach dem letzten Stimmbezirk war klar, dass Bernd Günther (CDU) das Rennen gemacht hatte. Er lag nur 127 Stimmen vor Thomas Dinkelmann, der schon damals als parteiloser Kandidat angetreten war.
Warum er jetzt wieder antritt? „Ich habe mir das lange überlegt“, sagt Dinkelmann. Eine wichtige Rolle habe gespielt, mit wem er es bei der Wahl zu tun bekommt. Er selbst sei 55 Jahre alt, Norbert Danscheidt (CDU) und Andrea Rottmann (SPD) bei der Wahl 59 Jahre. „Ich möchte den Bürgern ganz klar sagen, dass ich für zwei Amtszeiten zur Verfügung stehe“, sagt Dinkelmann. In den ersten fünf Jahren Projekte anschieben und auf den Weg bringen — danach die Früchte ernten. Die Themen sind ihm in den vergangenen Jahren nicht ausgegangen. An erster Stelle stehen für ihn die maroden Finanzen der Stadt. „Mettmann ist das Griechenland des Kreises“, sagt Dinkelmann und spielt auf die Einnahmen der Stadt bei der Gewerbesteuer an. Mettmann nehme gerade mal zehn Millionen Euro im Jahr ein, in Monheim seien es 260 Millionen. Die Schulden seien in den vergangenen Jahren immens gestiegen — der Abbau von Schulden muss endlich angegangen werden, so Dinkelmann.
Wichtig ist ihm auch das Thema Architektur. „Die Mettmanner Neubausiedlungen sind mir viel zu uniform, diese Häuser könnten überall stehen — so ewig gleich sehen sie aus“. Er möchte, dass die Stadt große Baugrundstücke nicht mehr wie bislang an einen einzigen großen Entwickler verkauft, der die immer gleiche Architektur drauf setzt. „Es muss doch auch individuelles Bauen wieder möglich sein“, sagt Dinkelmann.
Ein neues Haus müsse nicht immer 350 000 Euro kosten, „das gibt es in ähnlicher Qualität auch für die Hälfte“. Schluss mit Bauen ist für Dinkelmann aber am Stadtwald, wo die Häuser seiner Ansicht nach schon jetzt zu nah am Grün stehen. Weitere Flächen sollten nicht mehr bebaut werden. Nicht ersatzlos gestrichen werden sollte seiner Ansicht nach auch die Stadthalle. Es gebe jetzt schon zu wenig Platz für Kulturangebote.
Für den Wahlkampf hat sich Dinkelmann jetzt schon zwei Monate frei genommen. „Das Amt ist nichts für Feiglinge“, sagt er selbstbewusst und will in den kommenden Wochen viel mit den Bürgern sprechen Die wichtigsten Themen und Standpunkte kann man aber auch auf seiner Homepage nachlesen, die er jetzt ins Netz gestellt hat.