Die Unterbringung von Flüchtlingen wird zum Kraftakt
Die Asylbewerberheime sind belegt. Deshalb sucht die Stadt nun händeringend nach Wohnungen, die sie anmieten will.
Die Stadtverwaltung sucht händeringend Wohnraum für Asylbewerber. Derzeit leben 280 Asylbewerber in der Kreisstadt. Tendenz steigend. Hinzu kommen 26 Obdachlose in städtischen Unterkünften.
Die ursprünglichen für Flüchtlinge vorgesehenen Unterkünfte sind fast alle belegt. Das Dachgeschoss der Kleberstraße ist durch die hohen Zuweisungsquoten vollkommen ausgelastet, sagt Fachbereichsleiterin Astrid Hinterthür. In der Danziger Straße 4-10 steht nur noch eine Wohnung für Obdachlose und Asylbewerber zur Verfügung. Die Unterkunft Talstraße 24/26 ist aufgrund einer vertraglichen Bindung nur für die Unterbringung von Asylbewerbern nutzbar.
In Mettmann sind auf etwa 2000 Quadratmeter Wohnfläche in fünf Häusern sowie in angemieteten Wohnungen derzeit 302 Menschen (Flüchtlinge und Obdachlose) untergebracht.
Nach aktuellem Stand, so Astrid Hinterthür in ihren Bericht, konnten elf Wohnungen an drei Standorten angemietet werden. Vier Wohnung sind belegt, zwei werden renoviert, zwei sind bezugsfertig, der Rest ist in Reserve. Besondere Herausforderungen gibt es für die Mitarbeiter der Stadtverwaltung: So musste eine zehnköpfige Flüchtlingsfamilie untergebracht werden. Oft sind die Wohnungen zu teuer oder sie sind ungeeignet.
Da Wohnraum in den Unterkünften immer knapper wird und die Anmietung von Zimmern auf dem freien Wohnungsmarkt schwierig ist, musste die KHG-Turnhalle als Unterkunft umgebaut werden.
„Im Gegensatz zur Situation in den 90er Jahren, in denen mobile Paravents zur Abtrennung des Wohnraums in den Hallen dienten, wurden aktuell feste Wände aus Holz mit einer Mindesthöhe aufgebaut, die wenigstens minimalen Schutz der Persönlichkeitssphäre ermöglichen sollen.“ Positiv: In der Kleberstraße kümmert sich ein Iraner um kleinere Technikprobleme sowie um die Postverteilung im Hause. Eine Familie aus dem Kosovo sorgt für die Pflege der Außenanlage sowie die Reinigung der Küche. Ein Bewohner bengalischer Staatsangehörigkeit konnte für die Pflege und Kontrolle der Nasszellen-Bereiche sowie der Müllentsorgung gewonnen werden. Das Zusammenspiel der einzelnen Ein-Euro-Jobber funktioniere sehr gut. In der Danziger Straße halten die Familien ihre Wohnungen selbst gut in Schuss, sagt Hinterthür.