Ins Stadtwaldhaus zieht Leben ein
Drei Investoren hatten sich gefunden. Sie wollten dem Stadtwaldhaus wieder Leben einhauchen. Und scheiterten an Vorschriften. Nun gibt’s neue Hoffnung.
Mettmann. Wirtschaftsförderer Wolfgang Karp und Bürgermeister Thomas Dinkelmann versuchen die Hängepartie in Sachen Stadtwaldhaus durch die rosarote Brille zu sehen und schauen optimistisch in die Zukunft. „Jetzt ist der Weg geebnet. Wir reden von einem überschaubaren Zeitraum, bis das Stadtwaldhaus wieder öffnet“, sagte Dinkelmann gestern. Offenbar ist bei den drei Eigentümern, Edin Alyukic, Stanko Gajic und Petar Josic ein Sinneswandel eingetreten.
Stanko Gajic, Betreiber
Ursprünglich wollten die drei Männer das Stadtwaldhaus vergrößern, damit drei Familien davon leben können. Funktioniert aber nicht: Denn die Bezirksregierung spielt nicht mit. Kein Wintergarten (50 bis 60 zusätzliche Plätze) und keine weiteren Stellplätze — und zwar Letzteres aus Lärmschutzgründen. Die Anwohner hatten bereits im Vorfeld ihr Veto gegen zusätzliche Stellplätze am Rande des Biergartens erhoben. Die bräuchten die drei Eigentümer aber, um nach ihrer Meinung das Stadtwaldhaus wirtschaftlich betreiben zu können.
Jetzt scheint ein Kompromiss gefunden zu sein. Die Stadt stellt zehn Parkplätze auf dem Parkplatz am Goldberger Teich zur Verfügung („wir tragen sie als Baulast ein“, sagt Karp). Außerdem gibt es noch elf öffentliche Parkplätze an der Lärmschutzmauer, die an das Neubaugebiet grenzt. „Wir werden das Stadtwaldhaus im Bestand sanieren“, sagt Gajic. Petar Josic, der vermutlich im geringeren Maße Geld und Handarbeit investiert hat, wird ausbezahlt. Eine Baugenehmigung gibt es übrigens immer noch nicht. „Wir gehen aber davon aus, dass die in den nächsten vierzehn Tagen vorliegt“, gibt sich Gajic hoffnungsfroh.
Gajic, der gestern bei dem Gespräch im Rathaus teilgenommen hat, zählte auf, was in den vergangenen Monaten im Haus bereits positiv verändert worden ist: Das Dachgeschoss ist komplett saniert worden. Dort wohnt Edin Alyukic mit seiner Familie. Der Keller wurde auf Vordermann gebracht die Heizungsanlage erneut, zwei Kühlkammern eingebaut. Das Treppenhaus ist saniert, die kompletten Elektroleitungen, die Wasser- und die Abwasserleitungen sind erneuert worden. Die Küche ist fertig, es fehlen noch die Geräte und im Restaurant ist ebenfalls gearbeitet worden. Die Toiletten werden modernisiert. Eine behindertengerechte Toilette wird angebaut. Übrigens: Die Kunststofffenster sollen Sprossen erhalten.
Im Sommer wird der Biergarten mit 120 Plätzen eröffnet. Aber: Um 22 Uhr muss abends Schluss sein, sonst gibt es Stress mit den Nachbarn. Ein Ausschank im Außenbereich soll die Wege für die Kellner verkürzen. „Wir gehen davon aus, dass wir noch vor Weihnachten öffnen“, sagt Gajic. Das Konzept lautet: gut bürgerliche Küche mit internationaler Note.