After-Work-Party stimmt regelmäßig auf Feierabend ein
Marian Fricke spielt Klassiker aus allen Musikrichtungen.
Mettmann. Das After-Work-Event von Mettmann Impulse findet seit einem Jahr mit zunehmender Regelmäßigkeit statt. Bei gutem Wetter lädt freitags ab 17 Uhr Live-Musik in der Innenstadt zum Verweilen ein. Wenig Aufwand, viel Wirkung: Oft reicht schon ein Musiker mit Gitarre oder Keyboard, um die richtige Feierabend-Wochenend-Stimmung zu erzeugen. Sitzgelegenheiten und Bewirtung übernehmen die Bars und Cafés rund um die Schäfergruppe und an der Freiheitstraße.
Diesmal gehörte die Bühne dem Nachwuchs. Der erst 17-jährige Marian Fricke spielte drei Stunden lang Klassiker aus Pop, Gospel und Blues, wie ein großer immer mit der eigenen, jazzigen Note. Marian Fricke begleitete sich selbst mit dem Keyboard und betonte, er wolle das Publikum mit „allen Musikrichtungen bespielen“. Los ging es mit „I’m all over it“ von Jamie Cullum und „Have You met Miss Jones“, bekannt durch die romantische Komödie „Bridget Jones — Schokolade zum Frühstück“. Bei Letzteren verzichtete Marian Fricke auf den Gesang und improvisierte lieber einige Jazz-Variationen.
Ernst Ksoll, Frontmann der Mettmanner Band „Time Gap“, schaute ebenfalls vorbei und war ganz angetan. Mit fachmännischem Ohr bemerkte er, dass Marian Fricke bei allen Liedern die Akkorde improvisierte. Dabei wird die vorhandene Melodie mit zusätzlichen Jazz-Elementen erweitert. „Er verfremdet die Lieder mit Jazz und bringt dadurch eine persönliche Note rein“ erklärte Ksoll. Das war auch sehr schön zu erkennen bei „That’s alright“, einem Lied, das ein „damals noch unbekannter Country-Musiker für seine Mutter geschrieben hatte“, wie Marian ankündigte. Dieser unbekannte Elvis Presley ging später als „The King“ in die Pop-Geschichte ein, mit Stücken wie „Heartbreak Hotel“ und dem Lieblingsstück von Fricke, „In the Ghetto“, das er natürlich ebenfalls spielte.
Marian Fricke spielt Klavier bereits seit zwölf Jahren, also seit er fünf war. Und gesungen habe er eigentlich immer, sagt er. Er will auch Musik studieren, wenn er in zwei Jahren mit dem Abitur fertig ist. Wo, weiß er noch nicht, aber mit den Studienvorbereitungen will er schon nächstes Jahr an der Bergischen Musikschule in Wuppertal beginnen. Es wäre eine Rückkehr in die alte Heimat, denn dort ist er geboren, wie auch sein Vater Hans Jürgen, der für ihn Manager, Fahrer und Roadie in einer Person ist. Bleibt abzuwarten, ob sich das ändert, wenn Marian nächstes Jahr eventuell seinen Führerschein macht. Es war nicht Frickes erster Auftritt in Mettmann. Schon vor zwei Jahren hatte er beim Weinsommer gespielt und schon mit 14 hatte er Blues-Legende Ben Waters unterstützt.