Mettmann Vielfältige Kultur lockt in die Villa
Mettmann. · Viele Aktionen wurden beim Sommerfest der Kulturvilla in Mettmann geboten.
Tolle Künstler, tolle Stimmung, tolle Gäste – das große Sommerfest anlässlich des dreijährigen Geburtstags der Kulturvilla ist ein Erfolg: Im schönen Garten hinter dem Haus sitzen zahlreiche Gäste an den Tischen und genießen leckeren Kuchen oder Gegrilltes, Cocktails vom „Golden K“ oder Kaffeespezialitäten vom „Café dal Pastore“, einige entspannen sich im Liegestuhl.
Das Kunsthaus zeigt, ebenfalls im Garten, eine Kunstwerkstatt unter Leitung von Marion Quack von der Malschule „Kunstflug“. „Gymnasial-Schüler haben einen Farbentanz aufgeführt. Sie haben getanzt und ihre Füße haben dabei den Pinsel geführt“, berichtet sie und präsentiert die Ergebnisse: „Es ist ein drei mal vier Meter großes Bild aus Acrylfarben entstanden, das ich geschnitten habe, so dass jeder ein Stück dieses Kunstwerkes erwerben kann.“ In ihrer Postkarten-Werkstatt kann sich jeder versuchen. Lina ist erst drei Jahre alt und zeigt stolz ihr gelungenes Kunstwerk aus Fingerfarben-Punkten.
Besucher sind fasziniert von Skulpturen aus Eichenholz
Der Mettmanner Künstler Jürgen Brockerhoff arbeitet gerade an einer Serie von „Brockerköpfen“. Das sind Skulpturen aus Eichenholz, das er mit der Kettensäge bearbeitet, bis ein Gesicht entsteht. „Ich habe heute an Brockerkopf neun gearbeitet“, erzählt er und zeigt auch Nummer vier, fünf und sechs, die in der Kulturvilla an der Wand hängen. Durch dunkle Farben auf hellem Untergrund werden bestimmte Strukturen hervorgehoben, bis der Gesichtsausdruck entsteht. Die Mimik ist ganz unterschiedlich; und es ist faszinierend, wie sich der Betrachter dadurch angesprochen fühlt.
Constanze Backes, betreibt zusammen mit Bodo Herlyn die Kulturvilla. Sie ist mit dem Fest insgesamt zufrieden: „Mega“, sagt sie, „die Stimmung ist toll“ Dass das umfangreiche Programm, das sie über verschiedenste Beziehungen zusammengestellt hat, etwas in Zeitverzug geraten ist, ist ebenfalls der guten Stimmung geschuldet: „Die Künstler werden alle um Zugaben gebeten“, sagt sie. Und das wolle Constanze Backes nicht unterbrechen.
Und so warten auch die Mitglieder des Erkrather Frauenchors Miss Harmony geduldig auf ihren Auftritt und nehmen die Verspätung gelassen hin. „Wir haben uns auf der Straße eingesungen und gleich noch ein paar Zuhörer eingeladen“, sagt Petra Schendekehl lächelnd, bevor der Chor mit männlichem Dirigenten die Bühne betritt. 20 Frauen singen fröhlich vierstimmig und a capella – von Barbershop bis Musical. „Wir haben auch Frauenbässe, Männer brauchen wir nicht“, klärt Schendekehl augenzwinkernd auf.
Villa war einst das Domizil der Gesellschaft Verein zu Mettmann
Auch Bürgermeister Thomas Dinkelmann ist unter den Gästen und vom Programm angetan. „Das Haus strahlt einfach eine tolle Atmosphäre aus. Räume mit entsprechendem Ambiente spielen heute eine immer wichtigere Rolle“, meint er, „und hier hat das Gebäude einfach den richtigen Eigentümer gefunden. Eine Bereicherung für die Kultur.“ Die Kulturvilla war einst Vereinsdomizil der Gesellschaft Verein zu Mettmann. Der Sohn von Constanze Backes, Laurence Vanryne und sein Kommilitone Jannik Völlings halten den ganzen Tag über das Programm in Ausschnitten mit der Kamera fest. Die beiden studieren Film- und Tontechnik. „Wir werden das Video auf Youtube hochladen“, kündigen die beiden diesbzüglich an. Die Künstler können ihre Auftritte dann auch nochmal ansehen.