Kindertheater: Die Knallfrösche begeistern mit „Pünktchen und Anton“
Die Laienschauspieler aus der Stadt freuen sich über eine gelungene Vorstellung.
Mettmann. Mit Jubel und begeistertem Klatschen wurde Donnerstag die Premiere des Kinderklassikers „Pünktchen und Anton“ gefeiert. Zur ersten Vorstellung war die Stadthalle bis auf den letzten Klappstuhl ausverkauft, und hingerissene Zuschauer freuten sich über kurzweilige 70 Minuten.
„Das hat mir gefallen“, waren sich David (8), Luisa (7) und Janina (8) einig. Wieder einmal haben sich die ambitionierten Laien der Mettmanner Knallfrösche eines Buchs angenommen, das ebenso beliebt wie inhaltlich interessant ist. Wie immer geht es bei dem von Erich Kästner formulierten Stoff um Freundschaft und darum, was sie auch in Krisen aushalten können sollte. Wichtig ist auch das Verhältnis zwischen arm und reich sowie einem tugendhaften, aber nicht biederen Leben.
Erzählt wird die Geschichte vom armen Anton Gast (Julian Kunath), seiner kränkelnden Mutter (Beate Lekies), seiner besten Freundin Luise Pogge, die jeder „Pünktchen“ (Tiziana Lintner) nennt, und deren reichen Eltern (Uta und Bernd von Mauschwitz). Allerdings nicht so betulich, wie es einst im Kinderbuch formuliert wurde.
Zeitgemäß klatschen Pünktchen und Anton einander cool ab, wenn sie sich begrüßen, natürlich jobbt Vorzeigesohn Anton in einer Eisdiele, und will Pünktchen ein bisschen Geld nebenher verdienen, macht sie das zusammen mit ihrer Band als Straßenmusikerin.
Während die Pogges — Vater Fabrikant, Mutter hysterisch, Tochter großartig — in Saus und Braus leben, mangelt es Familie Gast an allem. Dargestellt wird dieser Kontrast übrigens durch die jeweiligen Küchen.
Aus der Not wird Anton, anders als im Buch, zum Dieb. Vor allem ist er mutig, hat ein Herz aus Gold und einen hellwachen Verstand. Deshalb gelingt es ihm, die Pläne des schmierlappigen Schmalspurcasanovas Carlo (Artur Moor) zu durchkreuzen, der sich an Kindermädchen Jeanette (Silke Schneider-Köchling) herangemacht hat, um den Pogges die Villa leer zu räumen.
Dazwischen gibt es Musik und Tanzeinalgen, und am Ende, wenn die Köchin den scheiternden Dieb mit zwei gezielten Schlägen bezwungen hat, wird Tango getanzt.
„Toll“, johlten die Kinder, denen so viel „peng“, „buff“ und „boing“ gefiel. Und als in der Schlussszene auf der Leinwand eine Nordseeprojektion erschien, dorthin reisen dann nämlich die Familien Gast und Pogge, war das Jauchzen und Frohlocken groß. „Da will ich auch mal hin“, sagte Anna (8) schwärmerisch.